Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 432
(PDF, 214 MB)
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432 Psychische Studien. XXXVI. Jahrgang. 7. Heft (Juli 1909.)

nose, sondern auch im wachen Zustande des Klavierspiels
mächtig ist. Das Rätselhafte liegt also darin, daß sie, ob-
schon durch die Hypnose eines Sinnes des fünfsinnlichen
Zentralnervensystems, — des Sehens, — beraubt, dennoch
sieht, allerdings in „hellseherischeru Weise. Mit irgendwelchen
„ Geistern tf hat dieser Vorgang nichts zu tun, er
gehört nur zu einer besonderen Gattung psychischer Manifestationen
.

Diese Vorstellungen seien deshalb jedermann empfohlen,
der sich für solche Probleme ernstlich und nicht nur aus
bloßer Schaulust interessiert." —

Zu bemerken wäre hierzu noch Folgendes: Das Paar
wirkt nur vereint so; denn Miss Nydia kann es nicht ohne
ihren Magnetiseur, der dabei sein und die Somnambule
fixieren, sowie die Notenblätter sehen oder gesehen haben
muß; den Inhalt braucht er nicht genauer zu kennen. Die
von den Zweiflern geltend gemachten Erklärungen durch
optische Zeichen oder durch „Zuflüstern", wie bei den
Zancig^s (s. „Trick oder Gedankenübertragung", Nov.-Heft
v. J., S. 656 ff.) versagen hier vollständig, trafen aber auch
wohl bei jenem Paar nicht zu. Frau Zancig und andeje
ähnliche Gedankenleserinnen, die es ja jetzt überall mehrfach
gibt, sind nicht im somnambulen Schlaf, daher leichter
solchen Vermutungen ausgesetzt, als beruhe alles auf Verabredung
und Mache. In einer Jahrmarktsbude sah ich
selbst Ähnliches; der Leiter nahm z. B. meinen Hut und
fragte das in einiger Entfernung auf dem Podium sitzende
Medium nach der im Hutfutter verzeichneten Firma, die,
so fremdartig der Name lautete, nebst Ort genau genannt
wurde. Von Zuflüstern konnte keine Rede sein, auch
wurden kompliziertere Sachen vorgeführt.*) Die Verbindung
des Mediums direkt mit anderen Personen im
Zuschauerräume glückte dagegen nur zum Teil. Die
heutige Mode der Schaustellung und Vorführung mit Hilfe
eines Leiters begünstigt offenbar solche Formen der Gedankenübertragung
, wo Sensitive und Magnetiseur nur vereint
wirken können; die zu einander passenden Personen
finden sich schließlich zusammen.

*) Der Trick bei derartigen „Künstlern* besteht bekanntlich,
wie auch Unterzeichnetem von solchen selbst oft und eingehend
erklärt wurde und in den gedruckten Anweisungen zur Mnemotechnik
zu lesen steht, lediglich in geschickter Fragestellung,
bezw. Betonung kurzer Wörter von Seiten des Manager, oder sonstigen
verabredeten, vom technisch nicht geschulten Zuschauer nicht
bemerkbaren Zeichen eines Geheimalphabets. Im FaJl Nydia liegt
die Sache freilich anders, — Maier.


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