Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 433
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Kniepf: Über das Musik-Medium Nydia. 433

Was hier aber als seltenes Wunder angestaunt wird,
i«t doch nur die zufällig besonders entwickelte Form einer
allgemeinen Naturerscheinung. Psyehonietrie und Mimikry
sind eng verwandt. Die Plattfische, die Scholle,
Seezunge etc., handeln nicht mit Überlegung, wenn sich
ihre Farbe je nach der des Untergrundes, wo sie liegen,
verändert; sie wird bläulich auf bläulichem, bräunlich auf
graubraunem Gesteine, und hellgelb, wenn sie sich im belichteten
Seesande verbergen, was in wenigen Minuten ruckweise '
und offenbar unwillkürlich geschieht. Der Polarbär und der
Polarfuchs der Schnee- und Eislandschaft sind weiß, und
die übliche Erklärung durch „Selektion", wonach schließlich
nur die weißen Individuen wegen der Schutzfärbung
übrig geblieben sein sollen, ist hier offenbar falsch, denn
der gewaltige Eisbär ist dort der unumschränkte Herrscher,
der kein Tier zu fürchten hatte. — Eine sehr auffällige Erscheinung
der „Ganglienpsyehe" ist das Schwärmen
des Palolowurms der Samoa - Inseln, der genau am Tage
des letzten Mondviertels des November aus den Tiefen der
Korallenriffe auftaucht, wofür die Naturkundigen bis jetzt
keinerlei Erklärung nach ihren Schulhorizonten finden
konnten. Man hat die Tiere in ein Gefäß mit Wasser getan
, und sie tauchten wiederum nur am obigen Tage auf.
Es ist auch keine Selektion, wenn die Tiere in kalten Kli-
maten und im Winter eine stärkere Behaarung erhalten,
sondern hier eine schon physikalisch und physiologisch begreifliche
.Reaktion; nur haben wir bei der Farbenanpassung
noch gar keine solche Erklärung, was nicht ausschließt,
daß sie einmal gefunden wird. Ebenso aber verhält es sich
mit den noch feineren Formen der Telepathie oder Gedankenübertragung
, die sehr häufig schon im täglichen
Leben vorkommen, nur wird es nicht beachtet. „ Ganglienpsyche
" ist lediglich eine andere, nicht normale Art der
Empfindung und Übertragung. Wenn Blinde in ihrem
Tastgefühl sensitiv werden und Gegenstände auf einige
Entfernung oder Farben mit den Fingerspitzen fühlen, so
ist es eine ganz ähnliche Erscheinung, wie das Lesen verschlossener
Briefe durch Somnambulen. Die Schwierigkeiten
der Erklärung beruhen nur auf unserer Unbekannt-
schaft mit den unsichtbaren Vibrationen der Dinge und
mit den vielen verborgeneren Bückwirkungen auf andere
vermöge ihrer Aura. Aber hier sind namentlich auch noch
unbekannte gestaltende Kräfte verborgen.

Albert Kniepf.

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