Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 459
(PDF, 214 MB)
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Kaindl: Einige Fälle von Krystaii-Vision. 459

Vages und Falsches innerlich fühle, — und die fragliche
Persönlichkeit wird ihrerseits mir nicht einflößen können
was sie als unzureichend, vag und falsch bei Hypothesen
empfindet, die ich unterstütze.

Daraus folgt, daß für die herrschenden Urteilskräfte
bei Gleichheit von Gelehrsamkeit und Talent eine persönliche
Gleichung besteht, wie bei den astronomischen Kalküls.
Dieses vorausgesetzt ist im Gebiete der metapsychischen
Wissenschaften vor allem eine große Reserve im Urteil
nötig, verbunden mit gegenseitiger Toleranz, in der Erwartung
, daß die beständige Mehrung der Beweise uns
schließlich die wahre Erklärung finden läßt, nämlich die
Erklärung, mit der alle übereinstimmen.

Einige Fälle von Krystaii-Vision.

Von Dr. Paul Joire.
Übersetzt von Alois Kaindl (Linz a. D.).*)

Ein berühmter Arzt hat einst gesagt: „Es gibt keine
Krankheiten; es gibt nur kranke Menschen/ Dieser für alle
Zeit giltige Ausspruch ist oftmals von jenen wiederholt worden
, welche noch über eine andere als eine rein theoretische
oder in den Laboratorien erworbene medizinische Erfahrung
verfügten. Vielleicht ließe si8h diese Fundamentalwahrheit
der Medizin mit Nutzen auf das Gebiet der psychischen
Forschung übertragen? Das will sagen, daß wir nicht auf
den bloßen Zufall hin und mit jedem beliebigen Subjekte
die Phänomene zu erlangen trachten sollten, welche wir
gerade zu beobachten wünschen. Vielmehr müssen diese
Medien zum Gegenstand eines Studiums gemacht werden,
d. h. wir müssen sie nehmen, so wie sie sich uns darbieten,
jedes mit seinen eigentümlichen Kräften, und wir müssen
vermittels ihnen die Phänomene beobachten, welche sie
hervorzubringen imstande sind. Das ist die Grundlage der
wissenschaftlichen Methode, welche auf die Erforschung der
psychischen Phänomene in Anwendung zu bringen ist, wogegen
jede andere Verfahrungsart als vernunftwidrig und
unwissenschaftlich bezeichnet werden muß.

Auf diese Weise könnten wir wohl eines Tages, wenn
wir von einem Medium erfahren, welches das Vermögen
der Veräußerlichung von Kraft besitzt, in die Lage

*) Aus dem Novemberheft 1908 der vortrefflichen englischen
• Zeitschrift ÄThe Annais of Psychical Science" (Editor: Mrs. Laura
J. Fincb).


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