Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 470
(PDF, 214 MB)
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470 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 8. Heft. (August 1909.)

jaht habe. Ich habe in meiner Schrift „Goethe und der
Materialismus44 (O. Mutze, Leipzig), mit der ich dagegen
protestiere, daß unser großer Weiser vom materialistischen
„Monismus4* zum Gevatter bestellt wird, über ein halbes
Hundert zustimmender Aussprüche Goethe's über den
Unsterblichkeitsglauben zusammengestellt und finde, daß
etwa die Hälfte in die Zeit vor 1819 fällt. Von entschieden
absprechenden Äußerungen wüßte ich überhaupt
nur die mit den Worten: „Ein Sadducäer will ich bleiben44
beginnende Strophe anzuführen. Und selbst sie richtet sich
mehr gegen eine triviale Torstellung vom Jenseits, als
gegen seine Existenz. Lediglich der Gedanke, daß es
„droben nur verklärten Klatsch gäbe,* könnte den Dichter
„zur Verzweiflung treiben44, keineswegs aber eine vernünftige
und würdige Vorstellung vom Weiterleben.

Das von Materialisten und Rationalisten mit Behagen
zitierte Wort: „Nach drüben ist die Aussicht uns verranntu,
gilt nur in dem betreffenden Zusammenhang, in welchem
Faust der Sorge gegenüber sich stellt, als ob ihm jeder
Rest von Zweifel an seiner Lebensrechnung geschwunden
sei. Schlechthin genommen, kann jenes Wort doch nicht
für den Faust gelten, der ausgerufen: „Die Geisterwelt ist
nicht verschlossen,44 der bei den „Müttern" geweilt, der sich
mit Helena verbunden und in dessen „Innerm helles Licht
leuchtet". —

_ * *

Jn innigem Zusammenhang mit Goethe's Uberzeugung
von der persönlichen Fortdauer steht sein Glaube an eine
übersinnliche Welt, dem zufolge er das ganze Leben hindurch
in mehr als auffälliger Weise und bei den verschiedensten
Gelegenheiten mit Geistern operiert hat. Auch
dafür bringe ich in meiner Schrift etwa ein halbes Hundert
Belege, und zwar abgesehen vom „Faust44.

„Schwankend und schillernd44 sehe ich Goethe allenfalls
nur hinsichtlich des Wie, nimmermehr jedoch des
Ob der Fortdauer. Unter den positiven Anhaltspunkten,
die Dr. Bode in jener Beziehung gegeben hat, vermisse ich
indessen die ausdrückliche Hervorhebung der von Goethe

Schuld* am abfälligen Verhalten der Presse freizusprechen seien,
daß der langsame Fortschritt unserer Sache vielmehr nur am
Mangel einer zielbewußten Propaganda liege. Nach meiner Ansicht
hat der Verfasser jenes Aufsatzes die Hauptsache vergessen: der
wichtigste Grund für die feindliche Stellung der Presse liegt, da sie
die Schlepp trägerin der offiziellen Wissenschaft ist, in der ablehnenden
Haltung dieser. Daß der Blätterwald sofort in einer
anderen Tonart rauscht, sobald eine größere Anzahl Professoren die
okkulten Tatsachen anerkennt, haben wir in Italien aufs deutlichste
gehört

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