Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 501
(PDF, 214 MB)
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Literaturbericht.

501

Moderne indische Theosophie und Christentum. Von Georg Sulzer,
Kassations-Gerichts-Präsident a. D. Leipzig, Verlag vou Oswald
Mutze. 247 S. 8°. Preis brosch. M. 3.60, geb. M. 4.60.

Nach des berühmten Verf. Studien und Beobachtungen bedarf
es nur noch einer Wendung in den Anschauungen der maßgebenden
Kreise unter den Gebildeten über den Ursprung der übersinnlich-
okkulten Erscheinungen, so wird die dem Kirchlichen Christentum
durch die moderne indische Theosophie drohende Gefahr in ihrer
ganzen Größe sichtbar werden. JNur die Eesultate und guten Hypothesen
der in raschem Fortschritt begriffenen Wissenschaft vom
Übersinnlichen vermögen der biblischen Weltanschauung und den
christlichen Glaubenswahrheiten die notwendigen Änderungen und
Verbesserungen zu bringen. Die Ursachen der übersinnlichen okkulten
Tatsachen liegen in der uns in der Regel erst nach dem
Tode wahrnehmbaren übersinnlichen Welt; ihre Verursacher sind
Bewohner jener übersinnlichen Welt oder irdische von übersinnlichen
Kräften beeinflußte Menschen, und die Wissenschaft dieser Tatsachen
bietet ungeahnte Stützen wichtiger Glaubens Wahrheiten, wie
z. B. Unsterblichkeit der Seele, göttliche Inspiration u. a. Was
man bis jetzt vom Jenseits erfahren hat, bestätigt als den Zentralpunkt
des göttlichen Lebens, aus dem alles hervorgeht, die geistige,
göttliche, dienende Liebe, wie sie uns Jesus vorgelebt hat. Es gilt
jetzt, die unzweideutig zutage tretende Unwissenschaftlichkeit der
modernen indischen Theosophie nachzuweisen und den höheren
Wert des Christentums ins helle, klare Licht zu setzen. Beide
Richtungen stimmen ja in ihrem letzten Ziele überein: der inneren
Einigung mit dem Gottesgeiste. Der Christ nennt es Wiedergeburt,
der moderne indische Theosoph aber Erlangung der Adeptschaft.
Unter den heutigen indischen Führern, die in ihre unwissenschaftliche
Kosmogonie und Anthropogenesis bereits den Entwicklungsgedanken
einführten, gibt es solche, die Jesum für den größten
aller Adepten und Buddhas, größer selbst als Buddha Gautama,
halten. Als ein weiteres Zeichen der Annäherung darf wohl die
auf dem Münchener Kongreß 1907 von Annie Besant aufgestellte
Forderung gelten, daß die Theosophen in Zukunft die Phänomene
des Spiritismus erforschen sollten. „ Getrennte Welten müssen sich
entgegenreifen41, hat einst Du Prel gesagt. Ein schöner Gedanke!
Diesseits und Jenseits, indische Theosophie und Christentum in
steigender Annäherung begriffen! Aber die unbedingte Voraussetzung
ist die, daß man sich nur auf den Boden der Religion stelle.
— Das sind in kurzen Zügen einige der Grundlehren dieses trefflichen
Buches. Wer sich über diese jetzt im Vordergrunde stehenden
Fragen genau orientieren will, der lasse sich von dem Verf. führen,
der mit gründlicher Kenntnis die Gabe ruhiger, reinsachlicher Darstellungsweise
und ein warmes Gefühl für das besitzt, was als
tiefstes Heiligtum dem einzelnen wie der gesamten Menschheit
wahren, bleibenden Wert verleiht. Wienhold.

Der Wunderglaube ein Wahn? Von P. Fr. Rechtschmied, C. Ss. K.
Mit kirchlicher Druckgenehmigung. Regensburg 1909. Verlagsanstalt
vorm. G. J. Manz, Buch- und Kunstdruckerei A.-G.
München-Regensburg. 98 Seiten 8°. Preis brosch. M. 1.20.

Wir gehören nicht zu denen, die die hier erzählten „Wunder-
heilungen* für absolut unmöglich halten — das Wort „unmöglich*
hat ja in der Naturwissenschaft und Heilkunde keinen rechten
Sinn mehr —, bezweifeln also auch nicht die Aufrichtigkeit und
Wahrheitsliebe der genannten Berichterstatter und Zeugen, aber
daß das Fürwahrhalten dieser Wunderheilungen für den Glauben


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