Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 526
(PDF, 214 MB)
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526 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1909.)

formt und fähig ist, Licht zu reflektieren oder auszustrahlen.
Sie kann ebensowohl eine Person oder eine Landsciiaft zum
Gegenstande haben, als auch bloß ein leuchtendes Gas oder
einen Dunst. Es ist tatsächlich ein nach innen wirkendes
oder zentripetales Phänomen. •

Subjektive Gesichtswahrnehmung hängt
anderseits nicht von einer solchen Gegenwart ab. Um sie
zu veranlassen, braucht der Reiz nicht einmal die Retina
zu berühren, sondern dürfte vermutlich von den Sehnervenzentren
selbst direkt empfangen werden. Es ist ein nach
außen wirkendes, zentrifugales Phänomen. In diesem Falle
braucht der Reiz überhaupt nicht vom lichterzeugenden
Äther auszugehen. Die Eindrücke von subjektiven Lichtempfindungen
können von elektrischen, chemischen oder
mechanischen Reizen verursacht sein. Verschiedene Formen
von Selbstvergiftung mögen iu gewissen Krankheiten den
Reiz ersetzen, wie es beispielsweise bei Migräne, Epilepsie
und Hysterie der Fall ist, wo subjektive Gesichtsphänomene
, die sich von bloßen Lichtblitzen und Farbenspielen
an bis zu den eigentlichen Halluzinationen in eine Reihe
ordnen lassen, häufige Vorkommnisse sind. Dasselbe kann
auch durch die Alkaloide, die in manchen giftigen Droguen
vorhanden sind, bewirkt werden, wenn sie in das System
eingeführt werden, wie dies z. B. mit dem Opium der Fall
ist. Wiederum mag die subjektive Gesichtswahrnehmung
eine Folge irgend eines gelinden Reizes sein, der während
gewisser Bewußtseinszustände, wie z. B. im Traum, von
einem Teil des Gehirns auf einen anderen Teil desselben
oder sogar von einem Gehirn auf ein anderes einwirkt
. Letzterenfalls gestaltet sich das Problem verwickelter
und umfangreicher, da es jene tiefen Fragen über
Telepathie, Clairvoyance und verwandte Zustände aufrollt.
In diesen Fällen können die optischen Zustände von dem
allgemeinen Geisteszustand nicht getrennt werden.

Viele dieser Phänomene scheinen sich durch die
Theorie erklären zu lassen, daß unter der Herrschaft des
lenkenden Egos (des Ich, d. i. des persönlichen Bewußtseins
) von nervenreichen Strukturen etliche Formen von
Strahlen ausgehen, welche durch den Raum hin entsendet
und empfangen werden können, ungefähr auf dieselbe
Weise, wie die Hertz'schen Wellen bei der drahtlosen Tele-
graphie, und es erscheint nicht ausgeschlossen, daß die von
Blondlot entdeckten N - Strahlen, über welche bekanntlich
sein Kollege Charpentier in Bezug auf Nervenenergie spezielle
Versuche anstellte, derartigen Kommunikationen als
Medium dienen.


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