Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 545
(PDF, 214 MB)
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Ohler: Zur Frage über die Entstehung des Lebens. 545

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allerdings nicht zu einer ganzen Rasse oder Gattung entwickelt
, und warum nicht? Sehr einfach, weil der Mensch
beiderlei Geschlechts kultivierter Länder sich davor scheut,
eine Ehe mit einem abnormen Menschen einzugehen. So
können sich diese Abweichungen von der menschlichen
Normalgestalt nicht weiter verbreiten und bleiben nur
innerhalb der betreffenden Familie bestehen. — Ausnahmen
hiervon findet man jedoch bei Menschenrassen, welche den
Begriff der „Ehe" noch nicht kennen, wie dies bei den meisten
Negerstämmen der Fall ist. Hier finden sich in der Tat
auch noch einzelne abweichende Gattungen, so z. B. Zwergstämme
; ferner eine Rasse, bei welcher das Gesäß der
Frauen derartig höckerartig entwickelt ist, daß die Frauen
ihre Kinder darauf zu tragen pflegen. —

Nach dieser Betrachtug komme ich nun auf die Frage
zurück: Wie ist wohl das Leben auf unserer Erde entstanden
? Auf diese Frage, welche wohl dem Haupt Verbreiter
der Lehre Darwrin's in Deutschland, Ernst Häckel,
nach dem Erscheinen seiner „Welträtsel* tausendfach entgegengehalten
wurde, suchte letzterer in seinem zuletzt erschienenen
Buche „Die Lebenswunder* nach bestem Vermögen
Aufklärung zu geben. Unter all den Hypothesen,
welche daselbst angeführt werden, ist es vor allem die sogen
. Cyan-Hypothese von Eduard Pflüger, welche am
ehesten Anspruch auf eine satürliche Erklärungsweise der
Entstehung von lebendem aus totem Stoffe erheben kann.
Nach dieser Theorie entstand in der Glühhitze, in welcher
sich ehemals unser Erdkörper befunden hat, eine Verbindung
von Kohlen st off gas und Stickstoff gas. Diese chemische
Verbindung, welche vom Chemiker „Cyan* benannt wird,
besitzt nun die merkwürdige Eigenschaft, mit anderen Elementen
, wie Wasser, Chlor, Schwefel, Phosphor usw., wiederum
Verbindungen einzugehen. Diese durch Glühhitze
entstandenen Cyangase, können also späterhin, nachdem bereits
Wasserniederschläge auf der Erde vorhanden waren,
in chemische Verbindung mit den vorhandenen flüssigen
Elementen getreten sein; außerdem ist es nicht ausgeschlossen
, daß solche Verbindungen bereits bei den gasförmigen
Elementen stattgefunden haben. Auf diese Weise
stellt man sich die Entstehung des Protoplasma, der Ur-
oder Grundsubstanz alles Lebenden, vor.

Diese Theorie konnte bisher von Gegnern noch nicht
widerlegt werden, da dieselbe mit Hilfe des Experiments
in ihren grundlegenden Zügen nachgewiesen werden kann.
Der Physiologe Eduard Pflüger kam auf diese Theorie dadurch
, daß er den Unterschied zwischen totem und leben-


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