Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 546
(PDF, 214 MB)
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546 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1909.)

dem Eiweiß chemisch zu ergründen suchte. Seine Bemühungen
waren denn auch insofern von Erfolg gekrönt,
als er fand, daß der Unterschied darin bestehe, daß das
lebende Eiweiß Cyanverbindungen aufweist, während diese
bei totem Eiweiß (wie z. B. im Albumin des Hühnereiweißes
) nicht zu finden sind. Diese Cyanverbindungen
sind es auch, welche bewirken, daß sich das lebende Eiweiß
von selbst zersetzt und zwar durch innere und äußere Bedingungen
, während das tote Eiweiß unter günstigen Bedingungen
sich lange Zeit hindurch unzer^etzt erhält. —

So geistreich diese Theorie nun auch sein mag, so
kann ich dennoch meine Bedenken dabei nicht ganz verschweigen
, und zwar möchte ich einwenden, daß bei der
Entstehung von lebendem Plasma nicht allein das Cyan
und die chemische Wahlverwandtschaft der treibende Faktor
gewesen sein kann; denn wäre dies der Fall, so müßte
man auch jetzt noch imstande sein, aus dem Cyan und
seinen Verbindungen Plasma darzustellen. Die organische
Chemie hat indessen bis jetzt aus diesem Element und
seinen Abkömmlingen außer einigen Verbindungen mit
niederer Kohlenstoffatomanzahl nichts weiter zuwege gebracht
, noch lange aber keine Verbindungen, welche auch
nur annähernd einem Plasmaschleime ähneln.

Diese Tatsache veranlaßt mich, auf andere Mittel und
Wege zu zeigen, welche eventuell geeignet sind, dem
Lebensrätsel etwas mehr auf den Leib zu rücken. Nach
meinem Dafürhalten sind die eigentlichen Urheber der
Lebensentstehung die radioaktiven Stoffe, welche
wohl in früheren Entwickelungsstadien der Erde noch
weit häufiger vorhanden waren, als jetzt. Kamen nun
solche Stoffe mit Substanzen in Berührung, welche aus
kohlensäurehaltigen Verbindungen bestanden, wie z. B.
doppelkohlensaurem Kalk, und zwar in Gegenwart von
Wasser und Sonnenlicht, so kann sich zunächst durch
Spaltung der Kohlensäure, welche durch das Sonnenlicht
aus seiner Verbindung allmählich gelockert wird, Formaldehyd
*) gebildet haben und aus der Vereinigung mehrerer
Moleküle von Formaldehyd, nach Abspaltung eines Moleküls
Wasser, Plasmasubstanz, resp. -Schleim. Es wäre dies
ein ähnlicher Vorgang, wie er auch im Pflanzenblatte vor
sich geht, nur mit dem Unterschiede, daß in diesem als
radioaktive Substanz der Zellkern und als der Spender

*) Ameisensäure - Aldehyd, farbloses Gas von stechendem Geruch
, vielleicht erstes Produkt der Kohlensäure-Assimilation. Seine
Lösung ist das desinfizierende Formaiin. — ßed.


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