Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 576
(PDF, 214 MB)
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576 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1909.)

lichkeit befindet — und wir wissen aus Erfahrung, daß dem
so ist, — dann bietet es nur noch geringe Schwierigkeiten,
sich vorzustellen, daß in gewissen Zuständen von erhöhter
Wirkungskraft das Gehirn nicht bloß fähig ist, strahlende
Energie zu verbreiten, welche in einer Weise kontrolliert
wird, um Botschaften durch den Raum vermitteln zu
können, sondern auch in sein Gesichtsfeld einen ätherischen
Körper oder ein ätherisches Bild zu projizieren, das aus
seinen eigenen Elektronen gebildet ist, welche die erforderlichen
Schwingungen besitzen, um ihm Licht, Farbe und
Form zu verleihen, sodaß es sogar das Auge der Person zu
täuschen vermag, welcher es sein Dasein verdankt. So
mochte der Maler, auf den ich mich oben bezog, die Fähigkeit
besessen haben, sein Modell so zu veräußerlichen, daß
es auf seine Retina in genau derselben Weise einwirkte,
wie ^ine objektive Realität, und daß es denselben optischen
Gesetzen unterlag. — übrigens ließe sich das Phänomen
auch dadurch erklären, daß man es als ein Wiederaufleben
eines Retinabildes betrachtet. Im ersten Fall wird mau
bemerken, daß der Künstler erst dann imstande war, sein
Modell zu „exteriorisieren", nachdem er es zuvor einer
eingehenden Beobachtung unterworfen hatte. Wenn man
sich der Ähnlichkeit erinnert, die zwischen dem Auge und
einer photographischen Camera besteht, so läßt sieh vorstellen
, daß ein negatives Netzhautbild auf solche Weise
zustande kommt und sich dann in eine Reihe von Nervenreizen
in latentem Zustande umsetzt und in den kortikalen
Nervenzellen der optischen oder Sehnervenzentren aufbewahrt
wird, ein Vorgang, welcher, was den Schall betrifft,
einer phonographischen Aufnahme einigermaßen analog ist.
AVenn nun diese Reize durch den Einfluß des Willens
gleichsam in Freiheit gesetzt werden, so mag durch eine
Umkehrung des Prozesses ein Wiederaufleben des Retinabildes
erfolgen.

Das auf diese Weise auf der Netzhaut hervorgerufene
Bild würde, wie im ersten Falle, gleich dem Negativbild
in einer photographischen Camera, ein verkehrtes sein. Wir
können nun bei diesem Vorgange von der Wiedererzeugung
des Bildes das Auge als eine Art von „Laterua magicau
und das Netzhautbild als das das verkehrte Gemälde enthaltende
Einschiebeglas betrachten, welches hinter der
Linse durchgeschoben wird; und das Ergebnis würde dann
das im Gesichtsfeld erzeugte, virtuelle, aufrechte Abbild
sein, das gleichfalls den Gesetzen der Optik unterliegt. Bei
der Zauberlaterne wird das Bild in einem Brennpunkt, gesammelt
und auf einen Schirm projiziert, wo, wie in dem


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