Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 619
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen

619

der Londoner Spiritisten einen Geist fing und als ein
Medium entlarvte. Seine Gattin Lady Ida Sitwell ist die
Schwester des gegenwärtigen Earl of Londesborough. Sir
George Sitwell berichtet in einem Brief an die „Daily
Mail" wie folgt: Am vergangenen Sonnabend wurden zu
Senishaw, dem alten, aus dem Jahre 1625 stammenden
Schlosse SitwelFs, zwei Geister gesehen. Lady Sitwell war
in Scarboro auf dem Rettungsbootball gewesen, wo sie bis
morgens früh 4 Uhr aufgeblieben war, und war dann am
Nachmittag nach Schloß Senishaw zurückgekehrt. .Nach
dem Diner saß die Gesellschaft von sechs Personen — er,
Sitwell selbst, war ein paar Stunden abwesend — in einem
oben gelegenen Wohnzimmer. Lady Ida saß mit dem Gesicht
nach der offenen Türe zu, als sie plötzlich in dem
Korridor vor der Türe eine Frau mit grauen
Haaren, offenbar von der Dienstbotenklasse, sah. Mit
vorgestreckten, gefaltenen Händen bewegte sie sich gleitend
der Treppe zu, die Sitwell vor 20 Jahren entfernen ließ.
Lady Ida rief sie an, und man stürzte auf den Korridor
hinaus, fand aber niemand dort. Als nun die Gesellschaft
die Treppe hinunterlief, kam ihnen eine Miß R. entgegen,
und diese rief plötzlich: „Ich glaube, da ist der Geist!*
Und man sah nun dieselbe ältliche Frau ungefähr 20 Fuß
weit ab an der Stelle stehen, wo sich früher die Türe des
Geisterzimmers befand, 4as Sitwell abreißen ließ. Sie war
offenbar in schmerzliche Gedanken versunken, ihre Tracht
war altertümlich und ihr Körper, obwohl undurchsichtig
, warf keinen Schatten. Sie glitt in seltsamer
Weise davon und zerfloß im Schatten dicht bei
einem früheren, jetzt vermauerten Torweg. Lady Ida
Sitwell erklärte einem Vertreter des Blattes, sie habe die
Figur so deutlich gesehen, daß sie eine wirkliche Person
zu sehen glaubte, wobei sie jedoch ein unerklärliches
Grauen fühlte. Sie habe vorher nie einen Geist gesehen.
Ihr Gatte versucht die Erscheinung dadurch zu erklären,
daß er sie ein Phantasiebild nennt, das kein Geist sei,
sondern ein umgekehrter Eindruck von etwas in der Vergangenheit
Gesehenem. („Berl. Lok.-Anz.tf Nr. 638 39 vom
20. September 09. — Der Berichterstatter spöttelt hierzu:
der „ Geist * sei wahrscheinlich das früher entlarvte Medium
gewesen. — Sehr geistreich!)

41*


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