Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 641
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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v. Eechenberg-Linten: Weitere Fälle von ÄKugelempfindungen\ 641

1) Herr W . ..., Königl. Oberlehrer aus M., Deutschland
, schreibt:

„Es ist sehr schwer, solche Empfindungen in Worte zu
kleiden" . . . „Derartige Empfindungen habe ich seit
frühester Jugend, wenn auch mit einer kleinen Abweichung.
Das Körperliche empfinde ich auch, aber nicht als Kugel,
mehr als etwas Flaches, Linsenförmiges, das sich dem plansehenden
Auge als Kreis darstellen würde. Bisweilen ist
es auch mehr ein Quadrat mit abgerundeten Ecken. Diese
Empfindungen habe ich in der Jugend immer als Begleiterscheinungen
von Fieber gehabt, sodaß sie den hauptsächlichsten
ATorstellungsinhalt von Fieberphantasien bildeten,
zum Beispiel bei hochgradiger Diphtherie; Vorstellungen
von solcher Mächtigkeit und Unannehmlichkeit, daß sie
schier unerträglich waren durch den scharfen Wechsel von
groß und klein, nah und fern, in mir und außer mir. Seitdem
bin ich gewöhnt, das Auftreten dieser Erscheinung als
ein Fiebersymptom anzusehen und habe kürzlich, als die
Empfindung in geringem Maße nach langer Zeit sich wieder
einmal einstellte, tatsächlich eine geringe Temperaturerhöhung
konstatiert. Dabei bleibt es aber noch unentschieden
, was Ursache, was Wirkung war. Ein absichtliches
Hervorrufen gelingt mir auch, aber nur in schwachem
Maße. Dabei stellt sich ein unerträglich unbehagliches
Gefühl ein, das zum baldigen Abbrechen zwingt, ein Gefühl
, ganz ähnlich dem, das ich habe, wenn ich mich außer
meinem Körper mir zu denken suche, womit ich wieder
das Austreten des Astralkörpers zu bewirken versucht
habe." — „Meine Gattin", . . . „hat dieselbe Empfindung
auch, aber, wie Sie, in Kugelform und ohne Zusammenhang
mit Fieber."

2) Frl. Ilse F . . . ., Schriftstellerin aus C, Deutschland
, schreibt folgendes:

„Als ich anfing, Ihren Aufsatz über „Kugelempfindung"
im Juniheft der „Psych. Studien" zu lesen, hatte ich sofort
die Empfindung: „Es ist wie Gummi und lokalisiert sich in
den Zähnen." Und als ich dann .... weiter las, wußte
ich, daß Sie dasselbe Gefühl schilderten, das ich als Kind
öfters gehabt habe und das so stark und eigentümlich war*
daß ich auch später noch oftmals darüber gegrübelt und
versucht habe, es mir wieder ganz ins Gedächtnis zurückzurufen
. Ich hatte es hauptsächlich, wenn ich krank war
— wenn der Zusammenhang zwischen Körper und Seele
also gelockert war—; aber auch in gesunden Tagen stellte
es sich plötzlich ein. Ich entsinne mich nicht mehr der
ganzen Empfindungsreihe und habe vergessen, ob ich die

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