Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 651
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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v. Schnellen: Die Seelenlehre von Eduard v. Hartmann. 651

des Willkürorganes in der Großhirnrinde, auf mittlere und
niedere Zentra hin gelenkt wird und in ihnen teils steigernd,
teils hemmend wirkt. Ein Wollen der Aufmerksamkeit
aber als seelische Ursache des so bezeichneten Zustandes
muß aus rein physiologischem Gesichtspunkte entschieden
geleugnet werden. Der Eintritt des Innervationsstromes
itst ebenso wie seine Stärke lediglich durch mechanische
Vorgänge im Nervensystem bedingt. Und jene Spannungsgefühle
des Bewußtseins sind nur seine Nebenerfolge oder
unwirksamen Begleiterscheinungen (119).

Erinnerung und Vorstellungsverknüpfung.
— Die Erneuerung einer früher gehabten Vorstellung ist
unmöglich, ohne daß diese körperliche Spuren in Gestalt
von bestimmten Eindrücken oder Anlagen im Gehirn
zurückgelassen hat. Alle Versuche, rein geistige Anlagen
auszudenken, führen auf Bilder und Gleichnisse aus dem
materiellen Gebiet zurück und weisen so auf eine körperliche
Grundlage hinüber (121). Erst die physiologische
Betrachtung eröffnet, trotz aller im einzelnen noch verbleibenden
Schwierigkeiten (122), doch im ganzen das
Verständnis für die Möglichkeit der Reproduktion. Sie
erklärt durch die Verschiedenheit der entsprechenden leiblichen
Vorgänge auch den Unterschied des Erinnerungsbildes
von der Wahrnehmung und der Halluzination (120,
123). Sie erklärt ferner 'die mechanische Verknüpfung der
Vorstellungen nach dem „Gesetz der Berührung" (oder
des räumlichen und zeitlichen Nebeneinander) aus der
mechanischen Wanderung der Gehirnenergie von der einen
Stelle zur anderen (123—124). Sie zeigt in gewissen Allgemeinzuständen
des Gehirnes den Grund für die größere
oder geringere Geschwindigkeit des Gedankenablaufes (124).
Sie macht die Abkürzung der Gedankenkette verständlich
durch den Hinweis auf die Abkürzung oder Ausschleifung
der Leitungsbahnen im Gehirn (125—126j. Und sie liefert
endlich die äußere, materielle Bedingung für die Bewußtseinseinheit
, ebenso wie den Grund für die Spaltung des
Bewußtseins in gewissen Krankheitszuständen (127). Aber
sie irrt, wenn sie damit auch schon die zureichende Ursache
für die Einheit des Bewußtseins aufgezeigt zu haben
glaubt (127). Sie versagt schon gegenüber der Verknüpfung
der Vorstellungen nach bloßer Ähnlichkeit.
Geschweige denn gegenüber den höheren logischen Beziehungen
, die mit mechanischen oder energetischen Gesetzen
garnichts zu tun haben (124). Und sie kann, aus
sich allein heraus, der bloßen passiven Assoziation der
Bewußtseinsinhalte ebenso wenig eine aktive Apperzeption


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