Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 665
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Samuel: Untersuchungen über das Problem des Transszendentalen. 665

langen wir unmittelbar nur dadurch, daß wir uns unserer
eigenen Geistigkeit abgesondert bewußt werden. Soll das
wichtigste Kennzeichen der neueren Philosophie, die Vernichtung
des Transszendenten, nicht zur Illusion werden,
dann muß, was eigentlich selbstverständlich ist, in diesem
errungenen Bewußtsein, das Außer- uns, das Gegenständliche
alles Erkennens, seine Lösung finden. Nur im Kampfe
mit diesem Problem hat sich dieses neue Bewußtsein zuerst
in Kant ausgebildet. Deshalb muß sich aber auch die
Richtigkeit dieses Bewußtseins, daß es das empirische
Außer umfaßt und alles Transszendente niederschlägt, zunächst
an dem einfachsten Gegenständlichen und von da
an eilen seinen Arten bewähren; erst dann kann gefragt
werden: was ist es an sich? Hierdurch ist aber die obige
Reihenfolge von neuem begründet.

Diese Betrachtungen über die Bedeutung der allgemeinen
Metaphysik für unser Problem haben nun unsere
beabsichtigten Gedanken genugsam vorbereitet. Aus dieser
allgemeinen Sphäre, in welcher der Neuling in der Abstraktionskunst
sich nur mit Mühe wird aufhalten können, könnten
wir nun auf jedes besondere philosophische Problem
herabsteigen. Das liegt im Wesen der Metaphysik. Das
Allgemeingültige derartig aus unserem Wissen herauszuheben,
bereitet an sich nicht die mindeste Schwierigkeit; dieser
Standpunkt wird nur schwieriger einzunehmen, als es seine
Natur mit sich bringt, weil er im engen Rahmen dieses
Aufsatzes durchgeführt werden soll. Von dem Punkt aus,
an dem wir uns jetzt befinden, könnten wir also gerade so
gut auf die Atomistik (um ein Beispiel zu nennen) gelangen
, wie auf unser Problem. Folgenden Vorteil könnten
wir uns aber von einer solchen Untersuchung versprechen:
Der Physiker braucht seine Atome, bezw. Moleküle, um gewisse
Erscheinungen erklären zu können, was ihm auch
sehr gut gelingt. Seine Hypothese prüft er aber nicht an
sich, sondern nur, insofern sie ihm die Erscheinungen erklärt
. Hieraus fließen gewisse Fehler und bloß zufällige
Richtigkeiten, insofern der Begriff seiner Hypothese mit
unserem ganzen Erkenntnis - Apparat ubereinstimmt oder
nicht. Diese Fehler sind dem Naturforscher erlaubt, denn
er hat es nur mit möglichen Toraussetzungen zutun. Man
sieht hier ganz deutlich, was die Arbeit des Metaphysikers
zu leisten hat.

Einen ähnlichen, aber ungleich höheren Nutzen können
wir uns von unserer jetzigen Untersuchung versprechen.
Zunächst ist dasselbe vorhanden: der Begriff des Spirits
soll von den Mängeln befreit werden, die ihm anhaften, so-


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