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672 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 11. Heft. (November 1909.)

Ich glaube, sein Dreiflächenflieger ist gut; aber er möge
wohl auf seinen Motor achten und sehen, ob alles gut läuft."
Stead: „Was hat Ihren jähen Sturz verursacht?" Geist:
„Ich hatte nicht Zeit, darüber nachzudenken. Sie haben,
wenn Sie abstürzen, nicht lange Zeit zu überlegen." Stead:
„Hatten Sie bei Ihrem unerwarteten Falle Ihre Kaltblütigkeit
bewahrt ?" Geist: „Folgende Empfindungen hatte ich:
Ich war mir bewußt, daß ich stürzte, doch ehe ich die
Erde berührte, hatte ich das Bewußtsein verloren. Ich
empfand weder einen Schmerz, noch sonst ein Gefühl in
meinem leiblichen Körper. Es schien mir, als wäre mein
Geist herausgeschleudert worden. Ich hatte das Gefühl
einer raschen Umdrehung, dann lockerte sich plötzlich
etwas, und ich befand mich in der Luft und schaute unter
mir meine sterblichen Reste. Ich gab mir Rechenschaft,
daß ein sehr mächtiges Wesen, das mich beruhigte, mir zur
Seite sei. Morgen wird dies gleiche Wesen versuchen,
mittels Ihrer Hand zu schreiben, wenn Sie in Chalons
sind." — Stead telephonierte am Sonnabend, den 18. Sept.,
an ßolotow die Warnungen des Geistes. Bolotow erwiderte
, er werde sich in acht nehmen. Der vierzylindrige
Panhardmotor funktionierte Montags beim Anwerfen vortrefflich
; niemand hielt ein Versagen für möglich. Allein
um 6 Uhr, als Bolotow die Maschine besteigen wollte,
konnte der Motor nicht zum Laufen gebracht werden, die
Kurbel zerbrach und man mußte auf jeden Versuch verzichten
. Stead will es anderen überlassen, das Phänomen,
für dessen Wirklichkeit er sich verbürgt, zu erklären. —

Unter obiger sensationeller Uberschrift veröffentlichte
nun das angesehene MailänderWeltblatt „Corriere della Serau
(Milano, dat. 28. Sept. 09) — laut einem uns von Herrn L.
Deinhard aus Forte dei Marmi (Lucca) gütigst eingesandten
Ausschnitt — eine aus Paris, 27. Sept. datierte Mitteilung,
die in deutscher Ubersetzung wörtlich lautet: Der „Matin"
brachte eine merkwürdige Notiz, die alle interessieren wird,
welche die geheimen Wissenschaften studieren. Bekanntlich
hat W. T. Stead das sogenannte „Geister-Büro-Julia"
in London gegründet, um endlich einmal einen direkten
Verkehr mit den Verstorbenen zu ermöglichen.

Vor einigen Tagen run gab Stead bekannt, er habe
der Zitierung („evoeazione") der Seele des jüngst in Juvisy
gestorbenen Aviatikers Leftvre beigewohnt. Der Verstorbene
teilte Herrn Stead mit, an einem bestimmten Tag und zu
einer bestimmten Stunde werde in Mourmelon dem Motor
des Aviatikers Bolotow ein Unfall zustoßen. In der Tat
erlitt am vorausgesagten Tage der Motor Bolotow's plötz-