Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 676
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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676 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 11. Heft. (Novemher 1909.)

schreibt sein Korrespondent, dat. Stockholm, 23. September:
Schwedische Blätter berichten von einem seltsamen Falle
der Hellseherei. Der schwedische General Björlin hat danach
im Juni dieses Jahres während seiner damaligen
Krankheit die Ermordung des Generals Beckmann vorausgesagt
. General Björlin lag in Yarberg krank darnieder,
und in derselben Nacht, in der sein Freund, General
Beckmann, in Stockholm ermordet wurde, sah Björlin im
Fieber die ganze Mordszene. Die Krankenpflegerin, die zu
jener Zeit den General Björlin pflegte, hat jetzt über das
Ereignis, das sie am nächsten Tage genau niedergeschrieben
hat, ausführliche Mitteilungen gemacht. Nach dem Inhalt
der Aufzeichnungen der Krankenpflegerin ist der General
während seiner Krankheit des Nachts immer sehr unruhig
gewesen; er phantasierte über seine Arbeit, über Krieg und
Totschlag. In der Nacht zum 26. Juni fing er mit einem
Male an, den Namen des Generals Beckmann zu nennen,
und er rief hierbei mehrmals, daß General Beckmann in
Lebensgefahr sei. Im Laufe des darauffolgenden Tages,
des 26. Juni, als General Björlin wieder durchaus klar und
zurechnungsfähig war, hatte er wiederholt das drückende
Gefühl, als stünde etwas Unheimliches bevor, und versicherte
seiner Umgebung, daß sich „heute in Stockholm
etwas Schreckliches zutragen werde*. Des Abends war er
noch viel unruhiger, als sonst, und wollte nicht im Bett
bleiben. Er wanderte im Nachtgewand ruhelos im Zimmer
auf und ab und sprach mit steigender Angst von Beckmann;
er glaubte im Zustande des Fiebers, daß er selbst in
Stockholm sei und wollte dem General Beckmann zu Hilfe
eilen. Mehrmals versuchte er aus dem Krankenzimmer
hinauszukommen, und einmal gelang es ihm, bis auf die
Treppe zu gelangen, bevor er aufgehalten werden konnte.
Gegen 11 Uhr erreichte die Nervosität ihren Höhepunkt.
Plötzlich rief er: „Schwester, hören Sie, wie die Schüsse
knallen?44 Als die Krankenpflegerin ihn zu beruhigen
suchte, wurde er heftig und rief: „Sehen Sie denn nicht
den Pul verrauch? Ich sah, wie Beckmann erschossen
wurde! — Sehen Sie nicht, wie sein Blut auf der Straße
fließt?* Die ganze Nacht verbrachte General Björlin in
demselben Zustande größter Erregung, und erst um 6 Uhr
früh schlief er ein. Als er aufwachte, war er wieder völlig
klar und zurechnungsfähig, zur Krankenpflegerin aber sagte
er: „Sie sollen sehen, General Beckmann haben sie erschossen
!fc Um 9 Uhr früh kam die Morgenzeitung. Der
lieneral verlangte, sie sofort zu sehen, und stellte fast
feierlich die Wahrheit seiner Prophezeiung fest. In medi-


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