Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 702
(PDF, 214 MB)
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702 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1909.)

genommen, und sagte, daß der Graf mit den Semigen
nicht früher Ruhe haben werde, bis er nicht das Schloß
Seefeld, das zugleich mit Schloß Lermos von ihrem Gespenst
verbrannt worden, neu erbauen ließe, allda eine
Kirche nebst einem Kloster stiftete, die Gebirge zwischen
Weißensee und Seefeld zu einem Bergwerk erheben würde,
und wenn dies nicht schon das künftige Jahr vollzogen
würde, so wolle es dem Grafen alle Schlösser verbrennen,
die schon gebauten Bergwerke einstürzen und ihn mit den
Seinigen allerorts verfolgen, im Gegenteil aber beim Zusagen
und Vollziehen des Obigen in allem dem Grafen
Ruhe geben.

Der Graf sagte alles zu und es ward auf den Schlössern
stille; man glaubte allzeit, daß der als Zauberer im Lande
bekannte Böhme Rabizek dies angestellt, aber nunmehr
zeigte es sich, daß der gewesene Herr dieser Schlösser, so
hchon bei seinen Lebzeiten in vorlang ver*
flossenen Jahren auch dieseUnruhe angestellt,
auch an diesen dermalen Ursache sei.*)

*) Schlußbemerkung von Alois Kaindl: Als Nachtrag
zu dem Ihnen unlängst überschickten Aufsatz über den Spuk
in Lermos habe ich noch den Beweis zu erbringen, daß Brandstiftungen
, wie sie in obiger Spukgeschichte berichtet werden,
auch in anderen best beglaubigten Berichten über Spuk häufig
Torkommen.*) Da die in der vorliegenden Geschichte erzählten
magischen Brandstiftungen gerade am meisten bezweifelt werden
dürften, so führe ich für jene Leser, welche die einschlägige Literatur
nicht kennen sollten, hier eine darauf bezügliche Stelle aus
Dr. H. B. Schindlers Buch: „Das magische Geistesleben* an. Auf
S. 313 heißt es da: „Endlich müssen wir noch der Licht- und
Feuererscheinungen gedenken, die solches (magisches) Wirken
begleiten. Wie wir oben gesehen haben, daß man seit den ältesten
Zeiten den Zauber mit Lichterscheinungen in Verbindung brachte,
Zoroaster, Pythagoras und Jamblich nachrühmte, daß sie sich in
Feuer gehüllt, daß die Druiden in ihren Versammlungen feurige
Flammen erscheinen ließen, und die Walkyren Brunhild und Man-

flöd ihren Saal mit „wobernder Lohe" umschlingen, daß dem
Metrich Feuer aus dem Munde geht und er mit seinem feurigen
Zornesathem seine Bande verbrennt, daß die Poltergeister am
Feueranlegen Vergnügen finden und Holda und Bertha den faulen
Mägden die Rocken anzünden, so kommen auch bei kranken
Mädchen Feuererscheinungen vor, ja zuweilen brennt das Feuer
auch. Schon Sueton berichtet, daß der Spuk eines Hauses nicht
eher nachgelassen habe, bis dieses selbst niedergebrannt worden
sei. Boxter erzählt von einem Hause in Bright in Sussex, wo
wiederholt Feuer auskam: es ließ sich leicht löschen, brach aber
an andern Stellen aus, bis das Haus niedergebrannt war. Prof.

*) Vgl. Nov.-Heft, S. 678, K. Not. ä). — Red.


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