Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 746
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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746 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1909.)

Dem Vater blieb angesichts dieser bestimmten Erklärung
nichts weiter übrig, als sich erneut, und diesmal in Begleitung
eines Nachbarn, auf die Suche zu begeben, die jetzt
ein besseres Ergebnis zeitigte, denn nach kurzer Arbeit
stieß er auf die Mütze des Jungen. Vor Schreck über den
Fund, der die Vorstellung der Frau zu trauriger Gewißheit
werden ließ, fiel der Vater in Ohnmacht, der Nachbar aber
grub weiter und förderte nach wenigen Minuten die Leiche
des Kindes zutage, das, genau wie es die Mutter gesehen,
die Hände vor das Gesicht hielt, um sich vor der Sandflut
zu schützen, die über den Spielenden hereingebrochen war
und ihn erstickt hatte.

b) Ein neues Wunderkind ist der elfjährige
William Sidis, der jetzt als Student der Harward-Universi-
tät seinen Studien obliegt. Der Wunderknabe ist der Sohn
des Dr. Sidis aus Boston, der sein Kind von der Geburt
an selbst erzogen und unterrichtet hat, um den Beweis zu
erbringen, daß das Gehirn von Anfang an leistungsfähig ist
und mit zunehmendem Alter nur unempfindlicher wird. Der
kleine Sidis konnte schon mit zwei Jahren fließend lesen,
beherrschte mit vier Jahren die Schreibmaschine und verfaßte
mit fünf Jahren eine Art anatomische Fibel für Anfänger
. Mit sechs Jahren begann er Sprachunterricht zu
nehmen, studierte vom siebenten Jahr ab gleichzeitig
Deutsch, Französisch und Russisch, sowie „zur Erholung*
Lateinisch und Griechisch. Bereits vor drei Jahren legte
der kleine Bursche sein Abiturientenexamen ab, aber die
Universität verweigerte ihm wegen zu großer Jugend die
Aufnahme, die ihm jetzt gewährt worden ist. Dr. Sidis begann
sein Kind bereits mit Hilfe von Buchstabenblöcken
im Lesen und Buchstabieren zu unterrichten, als es kaum
ein Jahr vollendet hatte. Eine besondere Neigung zeigte
Klein-William von jeher für Mathematik. Eines Tages
überraschte das Kind seine Eltern mit der Erklärung, genau
den Tag vorher zu sagen, auf den irgend ein beliebiges
Datum fallen würde. Man glaubte erst, es hätte einige
Daten auswendig gelernt, aber eine Prüfung ergab, daß das
Kind sich ein regelrechtes System ausgedacht hatte, nach
dem es — ähnlich wie der Mnemotechniker Leo Erichsen
in seinen antispiritistischen Soireen — jedes Datum sofort
im Kopfe fehlerlos ausrechnete.

c) Sonnenflecke der Wissenschaft. Vom
Bunde gegen die Vivisektion in Österreich, Sitz Graz
(Wielandgasse Nr. 19) erhielten wir nachfolgende Zuschrift,
deren derbe Form unsere Leser der sittlichen Entrüstung
über die bekämpften Greuel zugut halten mögen: „Die


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