Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 254
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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254 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1910.)

trennen, weil ich mich für den Moment als jene Persönlichkeit
fühlte, von welcher ich einen Gegenstand in der Hand
hielt oder als jene Person, die damit in Verbindung stand.*)
Ich lernte aber bald zwischen objektiven Einflüssen und
meinem subjektiven Selbst unterscheiden. Es ist sehr
schwer zu lernen und wird nur durch dauernde Übung
(„hard training") erreicht. Sonderbar ist, wie die Eindrücke
kommen: manchmal fühlt man dieselben und dann wieder
zieht es wie eine Bilderserie vor den Augen vorüber und
hier und da, wenn auch selten, schmeckt und riecht
man die Dinge. Die Schwierigkeit liegt aber stets darin,
in Worten auszudrücken, was man psychisch erkennt.

Wenn man in diesem Zustand ist, dann existiert die
Zeit nicht mehr, Jahrhunderte verschwinden und ich bin
in alte Zivilisationen' versenkt, die längst entschwunden
sind. Einen merkwürdigen Eindruck bekam ich z. B. von
einem Stein, den ein alter Mexikaner besaß: meinen Bliekeu
zeigte sich das Bild des Rituales einer alten schrecklichen
Religion mit Menschenopfern. Ich wußte damals nichts
von der Geschichte Mexikos.

Es ist mir auch öfters gelungen, die Zukunft vorauszusagen
und ich besitze viele Briefe, in welchen man mir
die Wahrheit dessen bestätigt, was ich vorhergesagt habe.
Ich mußte manchmal sehr unangenehme Dinge sagen,
welche, hätte ich sie nicht mitgeteilt, mich mit einem Gefühl
des Unbehagens und der Unruhe belastet hätten.
Psychometrie ist übrigens eine Kraft 9 welche im allgemeinen
nicht sehr angenehm ist; denn ich habe gefunden,
daß alle Sinne mehr und mehr geschärft worden sind und
man Freude wie Traurigkeit tiefer fühlt. Man muß auch
sehr willensstark sein und niemals erlauben, daß die
psychischen Einflüsse der Menschen und örtlichkeiten zu
heftig auf einen wirken. Doch möchte ich hier positiv
sagen, daß der Gebrauch dieser Gabe — wie aller übrigen
psychischen Fähigkeiten (Sie wissen, ich bin auch Trance-
Medium) — wenn mäßig und vernünftig betrieben, dem
Medium nicht schaden kann. Heute, nach 15 Jahren
harter Arbeit unter oftmals besonders schlimmen Verhältnissen
in 15 Ländern von Rußland bis Südafrika, fühle ich
mich kräftiger und wohler als iemals in meinem Leben. —

Alfred Vout Peters.

*) In der Schwierigkeit, die eigenen Vorstellungen (Imagination
) von den psychometrisch erhaltenen Eindrücken (Impression
) zu trennen, liegt eine der größten Fehlerquellen für das
psychometrische Medium. Peter.


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