Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 453
(PDF, 209 MB)
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Endriß: Zum Problem der Wünschelrute. 453

Organ des Geruchssinns eine ganz besonders hohe Bedeutung
, die höchste Wertung unter unseren Sinnesorganen
zugemessen. Meiner Ansicht nach wird man sich
mehr und mehr zu dieser Anschauung des hochgenialen
Mannes, der das Wort „SeeleK neu geprägt und ihm zuerst
einen naturwissenschaftlichen Inhalt gegeben hat, bekennen
müssen. *)

10. Der Rutenausschlag als solcher ist offenbar eine
Auslösung von Druckwirkungen der Muskeln und da wird
wohl auch die Beschaffenheit der Haut, namentlich der
Lederhaut, eine eventuell individuelle Rolle spielen. Nach
meinen Untersuchungen ist auch das Material der Rute für
den Rutengänger nicht ganz gleichgiltig. Manche Personen
mögen besser mit guten, manche besser mit schlechten
Wärmeleitern (Metall, Holz) operieren können. So benütze
ich z. B. bei den Versuchen sehr gerne eine Holzrute oder
eine solche aus Hartgummi (nach meinen Angaben von
Wilhelm Springer-Stuttgart besorgt!).

11. Die stärksten Ausschläge entstehen bei kräftigstem,
festestem Halten, Ausschläge, die dann zum Beispiel die
Haselnußrute an den Stellen, wo sie gehalten wird, zum
Abknicken bringen können. So merkwürdig gerade diese
starken Wirkungen sind, so möchte ich doch den Hauptwert
für die Beurteilung der Rute in der Hand des
Menschen auf die ohne vorherige Kenntnis der Verhältnisse
erbrachten sicheren Nachweise legen.

12. Steht der Rutengänger bewußt vor einem Körper,
so wird meines Erachtens durch Suggestion wohl auch der
stärkste Ausschlag möglich sein: gerade aber die bewußte
Tätigkeit des Gehirns ist hier entschieden abzusetzen, die
Nachweise sollen vielmehr ganz mechanisch, sozusagen instinktiv
, kommen. Die wissenschaftliche Klarlegung der
Rute kann somit nur so erfolgen, daß der Rutengänger
allermindestens mit geschlossenen, am besten selbstverständlich
mit zugebundenen Augen, Nachweise anstellt,
bezw. darin geprüft wird, mögen sich diese Versuche auf
bestimmte Strichgebiete oder auf bestimmte Punkte beziehen
. Außerdem sollten dann noch Findversuche mit
Tieren (z. B. Hunden) eingehend wissenschaftlich untersucht
werden. Nach meinen Erfahrungen zeigt sich bei
täuschungsfrei korrekt ausgeführten Versuchen, die von mir
allerdings bis jetzt fast nur im Laboratorium, aber hier
äußerst zahlreich, vorgenommen worden sind, eine fabelhafte
Sicherheit und es lassen sich große Gesetz-

*) Vergl. voriges Heft, S. 417 £-Eed.


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