Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 159
(PDF, 210 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichtshalluzination. 159

welche man so oft zu hören bekommt, nämlich die, daß sie
„durch Elektrizität* bewirkt oder angetrieben werden.

Es möge hier ein kleiner Versuch,
den jeder für sich selbst anstellen kann,
Erwähnung finden. Wählen wir zu A in
Fig. 5 irgend einen kleinen Gegenstand,
z. B. einen Lampenschirm, lassen wir den
Beobachter ihn aus einiger Entfernung
betrachten und denken wir uns dessen
Augen in E und E1# Nun lasse man
den Beobachter während des (bloß mit
dem rechten Auge erfolgenden) Anblickens
des Gegenstandes A seine Augen-Konvergenz
allmählich so verändern, daß
Schielen eintritt. Er wird dann, wie
erwartet werden könnte, finden, daß der
Gegenstand A einfach bleibt und daß
kein Anzeichen von einer Verdoppelung
vorhanden ist, solange als der feleistift

Oy^v p dem einen Auge die Aussicht auf den
E E, Gegenstand A verwehrt, während, wenn

der Bleistift p entfernt wird, das Doppel-
Fi§- 5- bild mit einem Male gesehen wird.

Hier drängt sich immer von selbst die ganz angemessene
Frage auf, ob, wenn ein einfaches halluzinatorisches Bild
unter dem Einflüsse der Erwartung oder Suggestion
der apperzeptiven Fähigkeiten durch Schielen eine Verdoppelung
erfahren kann, dann nicht auch dieselbe Verdoppelung
erfolgen sollte, wenn, wie in dem obigen Experimente
, die einfache Wahrnehmung mit einem wirklichen
Gegenstande korrespondiert. Die Suggestion oder die
Erwartung, daß die Verdoppelung (beim Schielen) eintreten
wird, ist bei diesem Experimente stärker als im Falle der
meisten Erscheinungen (Visionen); denn der Experimentator
weiß hier wenigstens, daß er einen wirklichen Gegenstand
vor sich hat, weiß jedoch nicht, wofern er nicht darüber
Andeutungen empfangen hat, daß die Verdoppelung verhindert
werden wird. —

Wir wollen uns nun mit den jedem beobachtenden
Menschen wohlbekannten „ Nachbildern * befassen, welche
nach längerem Ansehen eines hervortretenden Objektes
oder sogar nach flüchtigem Anblicken eines sehr nellen
Gegenstandes (wie z. B. der Sonne oder des elektrischen
Lichtes) im Gesichtsfelde noch fortdauern, über den halluzinatorischen
Charakter solcher Bilder kann durchaus kein
Zweifel obwalten. Von den meisten Autoritäten werden


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