Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 303
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Reich: Ueber die Quelle der gesellschaftlichen Uebel. 303

Pflege von Gesundheit, Geist und Sitte beraubt und die
äußere Ehre vernichtet. Menschen, denen solches schreckliches
Los widerfährt, verlieren meist das Gleichgewicht,
erkranken, ergeben sich Lastern, werden Verbrecher und
geschworene Feinde der ganzen Staatsgesellschaft.

Hat jeder von vornherein sein unnehmbares festes
Eigentum und wird mit allen beweglichen Bedürfnissen, an
deren Beschaffung auch er mit bestem Wissen, Wollen und
Gewissen arbeitet, in reichlichem Maße durch die Magazine
der öffentlichen Verwaltung ohne das blödsinnige, kindische
und grausame Wieviel - Soviel bedacht, so gibt es nicht
allem keinen Markt und keine Konkurrenz, sondern auch
keine Eigentumsgesetze mehr, und Henker, Büttel, Kerkermeister
, Rechtsverdreher und andere dunkle Ehrenmänner
haben aufgehört, die Jurisprudenz zur Geißel und zum Anlaß
sporadischer und pandemischer Übel zu machen. Was
allgemeine Gesundheit und Sittlichkeit verbürgt, den Kampf
um das Sein des Stachels beraubt und mildert, hält Erkrankung
ferne, gleichwie Entartung, Verbrechen, Laster
und alle schweren Übel.

Gibt es keine Extreme des Besitzes, weder Geld, noch
Börse und Erwerb, sondern nur frohe Arbeit, Sicherheit
und freundlichen Verkehr, so werden alle guten Zwecke
erreicht ohne Schmerz, und Thränen, ohne Bitterkeit und
Groll, und diese Tatsache wirkt veredelnd auf Zeitgenossen
und zukünftige Geschlechter. Bestehen alle jene Naturwidrigkeiten
nicht, so ist auch niemals davon die Rede,
daß nur ein Individuum, bei sonst gutem Verhalten physischer
Art, in das Wirrsal der Dunkelheit und des Leidens
gerate, ausgeartete Nachkommen erzeuge und schwere Übel
verewigen helfe; es ist jeder Anlaß zum wirklichen Bösen
genommen und alle Welt entäußert sich der krankhaften
Zustände und Übel, welche im Laufe der Jahrtausende
durch Betätigung zügelloser Selbstsucht und Naturwidrigkeit
in allen Stücken erworben wurden. Die ganze falsche
Gesittung erscheint bei vorurteilsfreier Betrachtung großen
Teils als jammervolles Machwerk des Egoismus, und dort,
woselbst von normaler Zivilisation gesprochen werden kann,
woselbst Vernunft Anerkennung findet, Religion kein leeres
Wort ist, gesunde Instinkte walten und hohe Ideale gepflegt
werden, haben auserlesene Persönlichkeiten Egoismus
ferne gehalten und dem Netze seines infernalischen Systems
sich entzogen.

Dort waren weder Üppigkeit noch Elend, weder Krankheit
, Siechtum und Entartung, sondern Gesundheit, Wohlfahrt
, Heiligkeit des Lebens der Familie, Religiosität und


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