Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 734
(PDF, 210 MB)
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734 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1911.)

barkeit; denn es ist immer noch eine Richtung vorhanden,
in welcher ein Ubergreifen der Molekülwege nicht stattfindet
.

Man kann sich das leicht an einem Beispiel klar
machen. Nehmen wir an, das Ubergreifen der Moleküle
finde in der Ebene des Papiers statt, dann kann ein Ubergreifen
nach einer neuen Richtung noch dadurch erfolgen,
daß ein Druck von oben und unten die Moleküle aus der
Ebene des Papiers in eine krummlinige Anordnungsform
überführt. Bei den Flüssigkeiten ist also das letztere nicht
der Fall; sie besitzen daher noch eine bestimmte Bewegungsfreiheit
, die sich am ausgeprägtesten in der Anpassungsfähigkeit
der Flüssigkeiten an die Gefäßwände
kundgibt. Daß die flüssigen Körper nicht das bedeutende
Ausbreitungsbestreben aufweisen, wie die Gase, rührt von
dem eindimensionalen Ubergreifen der Moleküle her, das
eine widerstandslose Entfernung aus dem System nicht
ohne weiteres gestattet. Bei den starren Körpern finden
wir dagegen gar keine Richtung mehr vor, in welcher eine
freie Aktionsentfaltung der Moleküle noch möglich wäre.
Wollten wir ein einzelnes Molekül aus einem solchen
starren Körper entfernen, so müßten wir den Widerstand,
welcher durch das Zusammendrücken der Moleküle nach
zwei Dimensionen gegeben ist, überwinden.

Der verschiedene innere Zusammenhang bei den einzelnen
Aggregatzuständen erklärt sich vermittels obiger
Hypothese so natürlich und so zwanglos, daß schon dies
allein genügen dürfte, um die Berechtigung zu derselben
darzutun; man findet jedoch noch einen weiteren Beweis
für deren Richtigkeit in dem Verhältnis der Ausdehnungskoeffizienten
der gasförmigen, flüssigen und starren Körper.
Die Gase haben den größten, die Flüssigkeiten einen
wesentlich kleineren und die starren Körper den geringsten
Ausdehnungskoeffizienten. Dieses ohne jede Ausnahme
giltige Gesetz ist an der Hand obiger Theorie ganz einwandfrei
damit zu erklären, daß die mit der Temperaturerhöhung
verbundene Weg Vergrößerung sich bei den Gasen
auf eine eindimensionale, bei den Flüssigkeiten auf eine
zweidimensionale und bei den starren Körpern auf eine
dreidimensionale Anordnung der Moleküle erstreckt. Der
Vergrößerungseffekt ist bei der Addition von gleichen
Wärmemengen bei den Gasen um deswillen am größten,
weil die ganze, durch die addierte Wärmemenge bewirkte
Wegvergrößerung auf eine Dimension (d. h. auf einen
geradlinigen Weg) beschränkt bleibt, während bei den
Flüssigkeiten gleichzeitig zwei Dimensionen (ein einseitig




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