Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 9
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Oberst de Rochan* neuestes Werk: „Les vies successivea." 9

Selbstverständlich drängt sich die Frage nach der Erklärung
des Phänomens auf. Mr. Bouvier, welcher den Experimenten
de Roehas' beiwohnte, macht zunächst auf die
merkwürdige Tatsache aufmerksam, daß das Subjekt ein
anderes Leben nicht wieder erleben kann, ohne vorher
in den Schoß der Mutter zurückzukehren, um
den Phasen der Konzeption zu folgen. Nun stellt
Bouvier vier Hypothesen auf. Ich erwähne sie nur kurz:
1. Es ist alles ein Traum. 2. Das Subjekt konstruiert im
magnetischen Schlafe eine neue Personalität nach den Erzählungen
seines Vaters etc., über dessen Heimat, Vergangenheit
usw. 3. Erziehung und Unterricht liefern die
Elemente, aus welchen das Subjekt Bilder der Vergangenheit
schafft. 1. Das Subjekt kann in der beschriebenen
Vergangenheit gelebt haben und daraus erzählen, sich hierbei
mehr an die Handlungen, als an die Daten erinnernd. — Es
wird schwer, an einen Traum zu glauben. Das heißt doch
die Kraft der Phantasie außerordentlich überschätzen, um
so mehr, als es sich nicht um eine Person handelt, sondern um
mehrere nacheinander auftretende Existenzen, von welchen
jede von der anderen verschieden ist und demnach gut
charakterisiert wird. Auch muß der Umstand beachtet
werden, daß stets dasselbe Bild in den verschiedenen Stadien
bleibt und keine Variatiop bei Wiederholung des Versuchs
(auch nach Jahren) eintritt. Dies würde aber unfehlbar
geschehen, wenn die Phantasie allein die Schöpferin der
neuen Existenzen wäre. Es ist für den Traum charakteristisch,
daß er beständig variiert. Die zweite und dritte Hypothese
sind kaum stichhaltig, denn wir finden viele Fälle angeführt,
welche Elemente, die auf Erzählungen des Vaters etc. oder
auf Unterricht usw. zurückgeführt werden könnten, nicht
enthalten. Was die 4. Hypothese betrifft, so kann allerdings
kein wissenschaftlicher Beweis für sie angetreten werden,
allein auch für die gegenteilige Ansicht ist dies nicht möglich.

Mr. A. 0. sagt in dem Buche Rochas' (Seite 208): „Auf
Grund der von den Geistern in ernsten Sitzungen bestimmt
gemachten Aussagen über alles, was die Evolutionen der
Seele in mehrfachen Existenzen und Reinkarnationen betrifft
, glauben wir aufrichtig, daß das wunderbare Subjekt,
von dem wir sprechen, wirklich die Existenzen wieder sieht
und erlebt, durch welche es auf Erden gegangen ist. Irrtümer
in den Daten, den örtlichen Verhältnissen und in
Einzelheiten können sich wohl ergeben; sie rühren vielleicht
von der ungenügenden Befreiung des Geistes her, da man
das Band zwischen Körper und Geist nicht vernichten
kann, ohne den Tod herbeizuführen." Wie die Dinge auch


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