Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 11
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Huber: Unsere okkulten Wissenschaften in Gegenwart und Zukunft. 11

gegenüber, die sich nicht ohne weiteres in die Theorien der
dogmatischen Wissenschaft drängen lassen, den Zutritt zur
wissenschaftlichen Forschung verwehrt. Der alte Fehler,
dem vielleicht die Angst zu Grunde liegen mag, daß durch
die Eigenart der Erscheinungen neue Denkrichtungen in
der Philosophie, speziell der Psychologie entstehen könnten,
dieser Fehler, eine Sache, die sich nicht mit den jetzigen
Grundsätzen nnd Grundlehren der Schillwissenschaft sofort
deckt, mag dazu beitragen, daß man in allen diesen Fällen
nicht einmal ernstlich bemüht ist, die experimentellen Beweise
kritiklos nachzuprüfen, viel weniger sich besonders
um diese zu kümmern, oder sich zu irgend einer anderen
Anschauung bekehren zu lassen. Nicht einmal die im
Menschen selbst ruhenden Kräfte, soweit sie nicht dogmatisch
erkannt sind, findet man der Mühe wert zu beobachten, und
es würde doch nicht schwer fallen, manche dieser heute
noch unerklärlichen Erscheinungen als auf Eigenkräften der
Versuchspersonen beruhend erklären zu können, sodaß dadurch
in den meisten Fällen den bestehenden Lehren und
Lehrsätzen doch keinerlei Schaden erwachsen würde. Wollte
man sich nur herbeilassen, an der Hand der alten theoretischen
Anschauungen z. B. nur die Gehirntätigkeit des
Menschen auszubauen, so könnte man ganz gut auf aninii-
stischer Basis das Vorhandensein besonderer geistiger Kräfte
bestätigen, die aber so unbeachtet bleiben, bis sie wieder
ihren Weg ohne die Beihilfe der dazu berufenen Wissenschaft
, deren höchste Pflicht doch die Forschung und nicht
die Dogmatisierung bereits erkannter Weisheiten sein soll,
aus dem Wirrwarr durch unparteiische Anhänger finden.
Der Schaden fällt auf das Volk zurück, das so manche
Wahrheit, Kraft und Macht des eigenen Ichs, sowie fremde
Kräfte erst nach Jahrhunderten zur Verwertung kennen
lernt, während unter geeigneten Verhältnissen diese schon
heute den Massen nutzbar gemacht werden könnten. Wäre
es denn zu viel verlangt, wenn in Deutschland, dem Land,
das mit Kecht als das des Fortschrittes auf den Gebieten
der Industrie und der Kunst bezeichnet wird, auch auf den
Gebieten fortschrittliche Forschung beansprucht würde, die
heute noch der wissenschaftlichen Anerkennung entbehren
und die, würden sie nicht von einem Kreise treuer Anhänger
gehalten werden, von der Wissenschaft am liebsten totgeschwiegen
wTcrden würden ? Wäre es zuviel gefordert, wenn
man von den Universitäten die Ernennung einer Kommission,
gebildet aus unparteiischen Vertretern der einzelnen Fakultäten
in Verbindung mit bereits erfahrenen Forschern auf
dem Gebiete okkulter Wissenschaften, beanspruchen würde,


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