Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 14
(PDF, 204 MB)
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14 Psychische Studien. XXXIX Jährst 1. Heft. (Januar 1912.)

des ernsten Forsehers Dr. Aigner auf dem Teilgebiete
unserer Wissenschaften, dem der Wünschelrute, klar gezeigt
. Jahrhunderte lang wurde das Wünschelrutenproblem
teils in das Eeich der Fabel, teils in das des Okkultismus
verwiesen und, trotzdem sich schon verschiedentlich einzelne
Gelehrte mit diesen Erscheinungen befaßt hatten, war es
noch keinem gelungen, ernstliche Belege für die Beobachtungen
zu erbringen resp. die Wissenschaft davon zu überzeugen
. Aigner ist es nun gelungen, durch eine Menge
einwandfreier praktischer Resultate dit Möglichkeit des
Wünschelrutenproblems resp. dessen praktische Nützlichkeit
und Vollwertigkeit nachzuweisen, und es dürfte heute derjenige
, der noch daran zweifelt, als absichtlicher Skeptiker
bezeichnet werden. Ich habe die feste Ueberzeugung, daß
Aigner nicht so weit gekommen wäre, wenn er sich von
vornherein durch kleinliche IJypothesensucht von weiteren
praktischen Versuchen hätte abhalten oder sich wenigstens
darin hätte beirren lasben. Jedoch konnte ihn der Mangel
jeglicher Theorie nicht vom Experimentieren abhalten und
ich denke, daß er heute so weit ist, daß ihm die theoretische
Erkenntnis nicht mehr so ferne liegen dürfte, wenn ihm
dabei auch noch manch Hindernis in den Weg treten sollte.
Daß hier neben elementaren Einflüssen die große Bedeutung
der menschlischen Sphäre, der Nervensensibilität, weiters
die menschliche Ausstrahlung und besondere Empfänglichkeit
mancher Menschen für äußere Eindrücke aller Art sich
offenbaren, kann ihm nicht verborgen bleiben und gibt
mir die berechtigte Hoffnuug, daß Aigner auch noch auf
anderen Gebieten unserer Forschung erfolgreich sich betätigen
wird. Ihm gebührt heute schon, möge er von Motiven
irgend weleher Art geleitet worden sein, das Jjob
einer unparteiischen Prüfung der Tatsachen und eines vollen
Eintretens für seine Resultate, unbekümmert um das
spöttische Lächeln vieler seiner Kollegen. Sein Grandsatz,
erst über genügend praktische Resultate zur Theorie überzugehen
, verspricht seinem Lebenswerk die schönste Aussicht
und wir werden sicher noch recht oft Gelegenheit
haben, uns mit diesem Forscher zu beschäftigen, wenn wir
auch in anderer Beziehung nicht immer seine Ansichten
teilen können. Zuerst Tatsachen, praktische Versuche und
Beweise und erst ganz zuletzt theoretische Bekräftigung,
nicht umgekehrt, ist der Verlauf ernster okkulter Forschung.

Ein weiterer Mißstand ist, daß viele, welche derartige Versuche
prüfen sollen, absolut nicht dazu geeignet sind. Entweder
ist es die Skepsis, von der wir schon einigemal gesprochen
haben, die eine freie Prüfung unmöglich macht,


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