Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 15
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Huber: Unsere okkulten Wisseiischaften in Gegenwart und Zukunft. 15

oder, was noch schlimmer, es ist Fanatismus, der, blind
und taub vorgehend, hier den weitesten Spielraum hat und
über alle Begriffe der Wissenschaft hinweg der Sache mehr
schaden als nützen kann. Darum mag man vorsichtig sein
mit dem Titel „okkulter Forscher* und es ist wahrlich
schwer, einen solchen zu finden, so daß es selbst einer großen
Zeitung passieren kann, daß sie einen ihrer Mitarbeiter
als „Kennertt der okkulten Verhältnisse ansieht, weil er
Werke über „Hexen und Aberglaube* studiert oder selbst
bearbeitet hat. Ein so mit „ Vorkenntnissen* ausgestatteter
Journalist wurde von einer bekannten Tageszeitung unter
Assistenz eines praktischen Arztes, der wohl selbst bis dahin
wenig von diesen Dingen praktisch kennen gelernt hatte,
und noch eines anderen Herrn, der aber auf unserem Gebiete
auch nicht als maßgebend zu bezeichnen ist, auf Aufforderung
eines fanatischen Offenbarungsspiritisten hin abgesandt
, einer Sitzung beizuwohnen nnd die Vorkommnisse
„fachmännisch* zu prüfen und zu kritisieren. Als Grundlage
seiner praktischen Erfahrungen auf diesen Gebieten
dienten ihm einige „belühmte* antispiritistische Vorführungen,
nach denen er nun dass, was er hier zu sehen bekam, auch
einschätzte. Mag man über den Offenbarungsspiritismus
denken wie man will, so viel steht fest, daß mit einer derartigen
Mißkritik, die nun entstand, nicht nur der Offenbarungsspiritismus
zu leiden hat, sondern die gesamten
okkulten Dinge. Daß aber der Herr Berichterstatter nur
den Eindruck bewußten Betruges mit fortgenommen hat,
mag auch zeigen, daß er nicht einmal das genügende Verständnis
für eine animistische Erklärung der gesehenen Erscheinungen
hatte, was allerdings verständlich ist, wenn er
Gelehrte wie Lombroso, Flammarion, Schrenck-Notzing in
diesen Fällen als „nicht ernst zu nehmen* bezeichnet. Es ist
traurig, daß eben „ so oft das Kind mit dem Bade ausgegossen
wird, woran nicht zuletzt die Fanatiker unserer
Bache die Schuld tragen. Die ernste Forschung hat darunter
zu leiden, weil stets verallgemeinert wird und nicht davon
nur die einzelnen Vorkommnisse, die ja oft unmöglich und
unglaublich sein mögen, betroffen werden. Natürlich hat
auch diese Tageszeitung der Ueberzeugung ihres Berichterstatters
Raum gegeben und den „ bösenÄ okkulten Wissenschaften
einen Seitenhieb versetzt, wenngleich diese mit
dieser Art von Vorführungen und Anschauungen sehr
wenig oder gar nichts zu tun hat. Zu einer tieferen Begründung
konnte es bei dem Mangel an Wissen okkulter
Art bei dem Berichterstatter nicht kommen. Wenn auch
zugegeben werden muß, daß selbst ein Kenner der Ver-


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