Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 16
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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16 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1912.)

hältnisse diese genannte spiritistische Sitzung nicht zu
Gunsten der daran Glaubenden, noch zu Gunsten des Mediums
kritisiert hätte, so wäre doch von einem solchen
eine der Wissenschaft genügende Erklärung gekommen, die
auch im Publikum etwas Klarheit auf diesem Gebiete geschaffen
hätte, ohne jedoch die ganze Materie zu verdächtigen
. Es ist eben bei dem heutigen Stand unserer Sache
nicht zu vermeiden, daß sich, wer will, mit den sogenannten
spiritistischen Phänomenen beschäftigt und so alle möglischen
Auswüchse zu Stande kommen, die nicht dazu beitragen,
den Spiritismus als Forschungsgebiet zu erhalten, wie ihn
bekannte Gelehrte aufgefaßt haben, ohne nämlich dabei an
eine Wiederkehr der Geister Verstorbener zu denken,
sondern als Erscheinungen einer rein animistischen Kraft,
die uns vielleicht noch den Nachweis für eine physisch
wirkende psychische Kraft liefert, wenn auch heute eine
direkte Entscheidung noch verfrüht wäre.

Diese Auswüchse fanatischer Anhänger auf beiden Seiten
wären nicht möglich, wenn wir die genannte wissenschaftliche
„Versuchsstation" hätten, der allein die Kritik solcher
Vorkommnisse und Erscheinungen vorbehalten bliebe; dann
wäre doch wenigstens eine fachgemäße Kritik zu erwarten.

Bis aber dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird, dürfen
wir nicht saumselig sein und dürfen unsere Forschung nicht
brach liegen, beziehungsweise in Mißkredit bringen lassen,
sondern wir müssen bestrebt sein, auch jetzt unserem Gebiete
den gebührenden Fortschritt zu sichern. Wir müssen
uns klar werden, wo der Hebel anzusetzen ist, um nicht
still zu stehen, denn Stillstand ist Rückschritt. Die erste
Wichtigkeit ist, daß wir, gezwungen durch die Vielseitigkeit
unserer Phänomene, uns entschließen, immer nur einer
Erscheinung durch praktische Versuche in corpore und
über ganz Deutschland, die unumstößlichen Grundlagen
durch Sammeln der Resultate und Veröffentlichung derselben
zu geben, wobei wir uns, soweit nicht unbedingt
nötig, jeder theoretischen Erklärung vorerst enthalten. Daß wir
bei der Erscheinung beginnen, die am ehesten sich mit der
Schulwissenschaft verbinden läßt, mag unsern guten Willen
zeigen, mit ihr stets Hand in Hand zu gehen. Der Hypno-
tismus als der Schlüssel zum geistigen Leben, zum Seelenleben
des Menschen, gibt uns die deutlichsten Hinweise, was
wir zunächst allgemein in das Bereich unserer Forschung
zu ziehen haben. Es dürften das wohl die Forschungen
auf dem Gebiete unserer Gedankenkräfte sein. Wenn uns
auch das Wesen unseres Denkens noch als völliges Rätsel
erscheinen muß, so ist es gerade die Neuzeit, die ihm


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