Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 20
(PDF, 204 MB)
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20 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1912.)

noch als Morgenröte, noch als metallischer Glanz. Es ist
ein Lichtspiel für sich, stetig, ungetrübt . . .

Das tief stehende Tagesgestirn des Januar ist es,
welches diese Durchtränkung des Himmelsgewölbes und
der Erdoberfläche mit dem Lichte bewirkt, bei dessen Genuß
der Gedanke an ein Empyreum zu entstehen vermochte
* (S. 1 u. 2).

Wenn in der Lichtherrlichkeit des Winterhimmels alle
Dinge „versunken und verträumt* zh sein schienen, „von
der Erde nur mehr das Licht da war/ fühlte sich Noe
in eine Stimmung erhoben, die ihn in der Abstraktion von
der äußeren Welt dem eigentlichen Geheimnis der Mystik
nahe brachte. „Wem zu solcher Stunde — sagt er —
nicht ein^ Ahnung sich regt, die mit dem Wesen der
Mystik zusammenklingt, der ist nicht dazu veranlagt, einen
Blick in jene geheimnisvollen Gründe zu tun, aus
welchen das künstlerische Empfinden sich unbewußt von
der Sinnenwelt loshebt. Es gibt nichts, wodurch eine
Stimmung erzeugt werden könnte, die sich vom Realismus in
gleich entschiedener Weise abwendet, wie eine solcheÄ (S. 2).

Indem Noe die erkenntnisartige, fast geistige Natur
des physischen Lichts in Beziehung bringt zu dem inneren,
das Wesen und den Ursprung aller Dinge offenbarenden,
transzendenten Licht der Wahrheit und dabei des indischen
Weisen unter einem noch glanzvolleren Himmel gedenkt,
sagt er: „Im Sonnenglanz, in der großen Ruhe, die nur
von dem beschaulich stimmenden Gellüster der allgegenwärtigen
Wasser unterbrochen wird, mit dem Gesichtskreis,
von dem das Auge mitunter kaum unterscheidet, ob er aus
beglänzten Wolken, Duft oder Felsgebirge besteht, ist Anregung
gegeben, sich innerlich in jenes fleckenlose Licht zu
versetzen, welches der indische Weise als den Grund aller
Dinge erklärt" (S. 14).

Seiner Anschauungsweise entsprechend, fühlte sich Noe
in Harmonie mit den Bestrebungen der Menschen, welche
dieses sonnige Bergland bewohnen. „Im Angesichte des
tief unten blauenden Tales und der silberglänzenden Bergspitzen41
gelangt er zu einer Uberzeugung, die er in folgende
Worte zusammenfaßt: „Die Verfechter der Nützlichkeit
machen den Menschen wohlhabender. Auf den Höhen
des Berglandes winken Heiligtümer, die den Pilger mit
Hoffnung erfüllen. Im tiefen Tal ruft Glockenklang zum
Dämmerschein der Kirchen, wo die Verheißungen des
Glaubens den Menschen von den Verlockungen seiner gröberen
Natur loszulösen trachten und ihn durch ewige Ziele
vergeistigen wollen" (S. 38). —




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