Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 29
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichts-Halluzination. 29

der reale Gegenstand, dessen Wahrnehmung der sublimi-
nale Geist beim supraliminalen verhindert, von ersterem
wirklich gesehen wird. Die negative Halluzination dürfte
weiter nichts zu bedeuten haben, als einen ungewöhnlich
ausgeprägten Fall von Hemmung der supraliminalen Fähigkeit
der Aufmerksamkeit. Es ist dies übrigens eine Erscheinung
, die uns allen aus dem Alltagsleben wohlbekannt
ist und die oft eine notwendige Bedingung für die Konzentration
der Gedanken oder der Aufmerksamkeit auf irgend
einen besonderen Gegenstand der Wahrnehmung bildet,
und es handelt sich dabei augenscheinlich um eine Fähigkeit
, die sich nach den Entwickelungsgesetzen vernunftgemäß
erklären läßt.

So z. B. sagt Parish (auf S. 215 seiner „Halluzinationen
und Illusionen *): „Unlängst machte ich in einer
Reihe von Fällen die Beobachtung, daß die hypnotisierten
Subjekte auf den Befehl: „Sie sind nicht imstande, X zu
sehen,tt von der bezeichneten Person hinwegsahen. Wenn
befohlen wurde, sie anzusehen, gehorchten sie zwar, vermieden
es jedoch immer, in gerader Richtung auf X zu
sehen, und suchten stets, wenn ihnen die Person ins Gesichtsfeld
kommen wollte, den Blick nach oben oder unten
abzulenken." Diese absichtliche Vereitelung der Aufmerksamkeit
zeigt sich noch «auffallender in dem von mir zitierten
Fall, wo die mit ungeraden Zahlen beschriebenen
Karten für das hypnotisierte Subjekt unsichtbar wurden.
Doch könnte ein solches Resultat nach der äußeren Materialisationstheorie
(Bt) auch durch den Niederschlag eines
Bildes zwischen den Augen und der Karte und von derselben
Farbe und Schattierung, wie der Hintergrund der
Karte, welche letztere vom subliminalen Geist durch Clair-
voyance wahrgenommen werden könnte, zustande kommen.

Dermalen gelingt es kaum, unter diesen außergewöhnlichen
Phänomenen festen Fuß zu fassen, und eine der
Schwierigkeiten, die es bei den Versuchen mit hypnotisierten
Subjekten zu überwinden gilt, besteht darin, daß
wir nicht recht wissen, welchen Glauben wir ihren Angaben
über das, was sie bewußt wahrnehmen, beilegen dürfen und
welche Deutung wir ihnen geben sollen. Sogar die
Visionen, welche von scheinbar intelligenten und hochgradig
hellsehenden Personen gesehen wurden, werden gewöhnlich
in einer zusammenhangslosen und ungenauen
Weise beschrieben, so daß oftmals Dinge von der größten
Wichtigkeit unbeachtet und unerwähnt gelassen werden,
wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man z. B.
die Berichte vergleicht, die Lord Lindsay und Mr. Hawkins


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