Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 31
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kaindl: Die ph) siologischen Grenzen der Gesiehts-Halluzmation. 31

vom 22. Nov. 1895 einige unfertige Bilder von Dingen, an die
man dachte und die man durch die Augen auf eine photographische
Platte projizierte. Diese Ergebnisse sind in
einem bescheidenen Maße von anderen Forschern, namentlich
aber in Frankreich von Dr. Baradue, bestätigt worden.
Haben wir es hier mit den Anzeichen einer Fähigkeit zu
tun, welche bei manchen Menschen in einem hohen Grade
entwickelungsfähig ist? Und im Falle eine solche rudimentäre
Fähigkeit im Zusammenhange mit dem physischen
Sehorgan existiert, wäre es dann nicht möglich, daß mit
jenem unter dem Namen Clairvoyance oder Lucidität bekannten
inneren geistigen Sehvermögen, welches von den
physischen Augen unabhängig zu sein scheint, eine bis jetzt
noch unerklärbare Kraft, Bilder in die metaätherische Umgebung
(um sich eines von Myers häufig gebrauchten Ausdrucks
zu bedienen) zu projizieren und dort zu materialisieren
, verbunden wäre? Ein solches äußeres Bild oder
eine solche Projektion könnte daher sogar für das physische
Sehorgan zu einem Gegenstand der Beobachtung werden,
wenn es gleichzeitig für diese besondere Art Strahlen empfänglich
würde [also wenn beim Perzipienten zugleich eine
Verschiebung der Empfindungsschwelle einträte. K.]. Die
projizierende Tätigkeit wäre demnach als eine von den physischen
Augen völlig unabhängige zu betrachten. —

Ich hege die begründete Vermutung, daß das Problem
der Krystallvision mit dem noch weit mehr bestrittenen
Phänomen der Geisterphotographie unauflöslich verknüpft
ist, und es erscheint befremdlich, daß man, so viel mir bekannt
ist, die photographische Platte bei der ersteren Erscheinung
noch nie zu Rate gezogen hat.

Es scheint mir durchaus nichts Widersinniges in der
Annahme zu liegen, daß ein entkörperter Geist oder jener
Teil eines verkörperten Geistes, der unter dem Namen „subli-
minales Bewußtsein*4 bekannt ist, ebenso gut imstande sein
muß, auf der Oberfläche einer photographischen Platte ein
Bild zu materialisieren, wie auf jener eines Krystalles oder
irgend einer anderen Oberfläche, nur daß das erstereVerfahren
den Vorzug besitzt, auf der photographischen Platte nach
deren Entwicklung einen bleibenden Eindruck zurückzulassen.

So weit sich aus den bis jetzt mit Miss Goodrich Freer
angestellten Versuchen beurteilen läßt, scheinen sie für die
reale Objektivität der Visionen zu sprechen. Ehe wir jedoch
in der Lage sind, uns über die Natur dieser erstaunlichen
Phänomene eine brauchbare Hypothese zu bilden,
sollten wir vorerst noch optische Experimente, etwa wie
die folgenden, vornehmen.


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