Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 37
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0041
Peter: Th. Flournoy's „Esprits et Mediums". 37

Was die spiritualistische Philosophie betrifft,
welche einen integrierenden Bestandteil des heutigen Spiritismus
ausmacht, so bildet sie nicht ein bestimmtes System,
sondern eine Summe von Lehren, unter welchen die Unsterblichkeit
und die Fortentwickelung („ Evolutionu) der
Seele den festen Kern bilden. Es ist nach der Meinung
Flournoy's keine vertiefte Philosophie; sie nimmt keinen
höheren Flug der Imagination und kennt die tiefen Geheimnisse
des Lebens nicht, aber sie genügt den intellektuellen
Bedürfnissen und den moralischen Ansprüchen von
hunderttausend Anhängern und dies schon während zweier
Generationen. Flournoy hat ohne Zweifel Recht, wenn er
lediglich die Gemeinschaften der Offenbarungsspiritisten
meint, z. B. jene der Kardecisten. Ich glaube aber, man
kann die spiritualistische Philosophie, wie sie Flournoy für
sich annimmt, voll und ganz anerkennen und dennoch Anhänger
und Vertreter der spiritistischen Hypothese sein.
Allerdings muß eine sorgfältige Scheidung hiermit verbunden
sein, wie Prof. Flournoy sie in dem Schlußsatz
dieses Kapitels andeutet. Ihm scheint die Auseinanderhaltung
des eigentlichen spiritistischen Glaubens und
der spiritualistischen Uberzeugungen unerlässlich.
„Ersteren wird man der Forschung und dem künftigen
Wahrspruch der Metapsychik überlassen müssen; letztere
aber entspringen dem eigehen Bewußtsein und sind an die
immer beschränkten Ergebnisse unserer positiven Wissenschaften
nicht gebunden.* Ich wüßte nicht, was man gegen
diese Anschauung Flournoy's einwenden könnte.

VIII.
Theosophie*

Prof. Flournoy zollt der Theosophie als Religion
alle Achtung. Die.Moral der Theosophie ist unantastbar;
sie predigt Liebe, Frieden, Gerechtigkeit und Ergebung
usw. Wären nur die vielen falschen Christen, welche den
heiligen Namen auf ihren Lippen führen, wahre, überzeugte
und werktätige Theosophen! Indes, die bewunderungswürdige
Moral ist nicht ein besonderes Eigentum der
Theosophie: man findet sie ebenso gut in der christlichen
Lehre, in den verschiedenen philosophischen Systemen usw.
„Es ist dies allgemein der Fall,* sagt Flournoy, »in unserer
heutigen Zivilisation, bei jedem, der nicht blödsinnig und
nicht entartet ist. Die unterscheidenden Merkmale der
Theosophie müssen also, wie bei jeder anderen Lehre,
nicht in dem banalen Inhalt der Vorschriften gesucht


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