Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 45
(PDF, 204 MB)
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Meißner: Das logische Bedürfnis in höh. Synthese zu vereinigen. 45

Ist es möglich, das logische Bedürfnis, das die
moderne Seele zur Wissenschaft hinzieht,
und das psychologische Bedürfnis, das sie
zum Glauben führt, in einer höheren Synthese
zu vereinigen?

Von Dr. med. Bernhard Meißner, Wilmersdorf bei Berlin.

(Fortsetzung von Seite 731.)

Der moderne Wissenschaftler möchte diese noch
wenig erforschten Erscheinungen am Menschen am liebsten
leugnen, er, der so sehr bemüht gewesen ist,
die ganze Natur, das Weltall mit allem, was darinnen
ist, den Menschen mit einbegriffen, zu entseelen, ihn
des denkenden und darnach gestaltenden Prinzips zu berauben
, das alles dies geschaffen und ihm Leben eingehaucht
haben muß, wenn anders diese Welt vernünftig
erklärlich sein soll. Er möchte diese Geschehnisse als bloße
Ausgeburten eines im krankhaften Zustande befindlichen
menschlichen Gehirns aus der Erscheinungswelt wegdekretieren
, und doch gelingt ihm dieses nicht; denn
solche für sein menschliches Auffassungsvermögen, für sein
naturwissenschaftlich geläutertes Wissen geradezu brutale
Tatsachen, die namentlich jri den letzten Jahrzehnten, vielleicht
schon seit dem ganzen letzten Jahhrhundert, besonders
häufig auf sich aufmerksam machen, vielleicht aus
dem Grunde, weil um diese Zeit die Menschheit es erst
der Mühe wert hielt, sie genauer zu beobachten, drängen
sich jedes Menschen und selbst des geschultesten kritischen
Wissenschaftlers Sinnen immer wieder und wieder von neuem
auf und zwingen ihn, mit unerbittlicher Notwendigkeit
gegenüber diesen Erscheinungen als Tatsachen wissenschaftlich
Stelluug zu nehmen und sich wohl oder übel mit
ihnen abzufinden.

Bisher wußte man aus genauester Erfahrung, wie auch
durch das wissenschaftliche Experiment, das sie bestätigte,
nur, daß ein Körper, der auf einer festen Unterlage ruht,
wenn man ihm diese Unterlage wegnimmt, kraft der Gesetze
des Falls und der Schwerkraft der Erde auf diese
Erde herunterfallen muß, wie der große Isaak Newton
es gelehrt und bewiesen hat. Nun auf einmal soll man die
Tatsache glauben und es für möglich halten, daß ein
schwererer Körper als die Luft, wie z. B. ein schwerer
hölzerner Tisch, ein Stock, ein Saiteninstrument, andere
leblose Dinge, oder gar ein lebender Mensch aus Fleisch
und Blut, eine Zeit " lang ohne jede Unterstützung und


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