Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 56
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0060
56 Pnychische Studien. XXXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1912.)

Vereine mögen sich baldigst an die Adresse dieses Herrn
Avenden. Der Reinertrag ist für den Denkmalsfonds bestimmt
. Mögen alle die zahlreichen Verehrer des verewigten
Vorkämpfers für wissenschaftlichen Okkultismus
in Deutschland für diese Idee Propaganda machen und
ihre Verwirklichung in absehbarer Zeit ermöglichen.

b) Ueber „Mystik im Irrsinn oder das Geheimnisvolle
der Geisteskrankheiten" hielt laut
„Straßburger Neueste Nachrichten« (No. 271 vom 20.Nov.1911)
der bekanntePhysiopsychologeM. Luttenbacher, dessen
Vorträge über Suggestion und Wünschelrute bereits in den
vorhergegangenen Jahren großes Aufsehen erregt hatten,
am Freitag Abend im Aubettesaale vor einer zwar nicht
großen, aber desto aufmerksameren Zuhörerschaft einen sehr
interessanten Vortrag, der vollste Beachtung in weiteren,
insbesondere und vor allem in Arztekreisen verdienen würde,
Mreil das Thema viele hochwichtige Einblicke in das geheimnisvolle
Gebiet des geistigen Irrsinns mit seinen seltsamen
Erscheinungen gewährt. Herr Luttenbacher führte
in großen Zügen etwa Folgendes aus: Dem Irrsinn (geistiger
Störung) sind vor allem die sensiblen, zum Somnambulismus
geneigten Menschen unterworfen. Zwischen solchen und
wirklich Irrsinnigen bestehen viele Berührungspunkte. Der
Somnambulismus kann als anormaler Schlaf, der Irrsinn
als krankhafter Somnambulismus bezeichnet werden. Irrsinnig
sind diejenigen, denen das normale Bewußtsein fehlt;
bei solchen treten sehr oft ganz merkwürdige Phänomene
auf, teils die Fähigkeit, Verse zu dichten und mit Pathos
zu sprechen, oder sonstige Äußerungen vorher nicht geahnter
Talente, teils Wahnvorstellungen, teils die Gabe der
Prophezeiung. Das geistige Irresein beruht auf Vererbung
, auf Atavismus. Es ist eine unumstößliche Tatsache,
* daß die Menschen nicht nur das körperliche, sondern auch
das geistige Produkt ihrer Eltern, Voreltern und Ahnen
hind; der Geist der Vorfahren lebt in ihnen fort. So lange
der Mensch noch über seinen Geist die Herrschaft hat, also
„vernünftig* ist, zeigt sich nichts Besonderes davon; sobald
aber die Vernunft ausgeschaltet ist, wie im Traum, Somnambulismus
oder Irrsinn, zeigen sich die sonderbarsten
Erscheinungen, die nur auf dem Wege der Vererbung des
Geistes der Vorfahren erklärlich sind, so daß man sich z. B. in
Ländern bewegt, die man selbst nie gesehen hat, daß man
Fähigkeiten zeigt, die man in vernünftigem Zustande nicht
besitzt etc. Das überirdische Bewußtsein treibt im Schlaf,
im Somnambulismus und im Irrsinn seine größten Blüten.
Solche unbewußt Irrsinnige waren schon im Altertum be-


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