Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 58
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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58 Phobische Studien. XXXIX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1912.)

überzeugt worden. Sein Haus in Leroy war der Ort zahlreicher
Sitzungen. Medien aus aller Welt machten sein
Heim zu ihrem Hauptquartier. In dem besten Zimmer
dieses Hauses hängt ein Ölgemälde in Lebensgröße von
Brighteyes, welches das einzige Kind des Ehepaares Crum-
baugh, das in der J ugend starb, vorstellen soll. Mr. Crumbaugh
glaubte nämlich, daß sein Kind in der Geisterwelt inzwischen
erwachsen ist und ihn immer als Ratgeber und Beschützer
umschwebt. Er hat oft seinen Freunden erzählt, daß
Brighteyes wiederholt durch Warnungen sein Leben gerettet
und ihm in seinem Geschäft geholfen habe. Er selbst starb
glücklich in dem Gedanken, daß er sein Kind in der Geisterwelt
nun wiedersehen würde. Crumbaugh?s Testament hält
2ÜO000 Dollars für Einrichtung einer spiritualistischen Kirche
bereit und außerdem 100 000 Dollars für eine freie Bibliothek
in Leroy. Nach einem verzweifelten Kampf der Verwandten
ist das Geld nach Aussage des Testamentsvollstreckers nun zur
Aushändigung bereit, nachdem das Testament bis zur höchsten
Tnstanz angegriffen war. Allein, obgleich es in vieler Hinsicht
als ein außergewöhnliches Testament bezeichnet werden
muß, so erkannte der höchste Gerichtshof es dennoch als
rechtsgiltig an. Man erwartet, daß die „National Spiritua-
list's Association of the United Statestf formell die Erbschaft
übernimmt. Diese „Association" soll 700 lokale „Congregations"
und 25 „State Associations* in den United States haben; die
Mitglieder werden auf 200 000Anhänger geschätzt. Die Führer
behaupten jedoch, daß es tatsächlich zehnmal so viele
Spiritisten gebe, und 1500 Medien vor der Öffentlichkeit
erscheinen, während vielleicht 10000 andere nur in ihrem
Hause ihre Mediumschaft ausüben. Willy Keichel.

Nachschrift der Red. So imposant und nachahmenswert
derartige Stiftungen erscheinen mögen, bleibt es doch leider fraglich,
ob damit für die einzig wertvolle wissen schaftliche Erforschung
der spiritualistischen Probleme auch nur das Geringste geleistet wird,
weil nach den bisherigen, von kritisch veranlagten und methodisch
geschulten Experimentatoren jenseits des Ozeans gemachten Erfahrungen
gar sehr zu befürchten ist, daß durch die zur Verfügung
gestellten kolossalen Geldsummen lediglich Schwindelmedien angelockt
werden, solange für das amerikanische Publikum der glänzende
Außenschein und — an Stelle der Qualität der Leistungen — dit»
Quantität der Anhänger im Vordergrund stehen. Eine einzige durch
wissenschaftlich kompetente Forsch«r exakt festgestellte Tatsache
wäre unendlich wichtiger als alle Großtuerei mit für zweifelhafte
Zwecke gespendeten Milliontn. D»a war wohl auch für den verewigten
Begründer unserer Monatsschrift das Motiv, sein Vermächtnis
der in strengwissenschaftlichem Geist geleiteten S. P. R. in
London zuzuwenden.

d) Hinsichtlich der Erfolge der Wünschel-
ruteVachte unser hochgeschätzter lerr Mitarbeiter, Graf


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