Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 77
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichts-Halluzination. 77

jekte die suggerierten Eindrücke erweckten, auch anderen
auf gleiche Weise hypnotisierten, entsprechend sensitiven
Perzipienten vorzulegen und sich zu überzeugen, ob sie
gleichfalls ohne Mithilfe von Andeutungen oder Suggestionen
dieselben Bilder zu unterscheiden vermögen. Es
ist zu bedauern, daß Dr. Lindsay Johnson uns mitzuteilen
vergaß, ob die physischen Augen des Mediums im Gebrauohe
zu sein schienen oder nicht. Desgleichen, ob bei
der zweiten Besichtigung der Papierblätter durch das Subjekt
ihm Licht und Schatten der Bilder gleichfalls negativ
erschienen, wie ihre Farben. Es ist von allergrößter
Wichtigkeit, über diesen Punkt Klarheit zu erhalten. Ähnliche
Experimente älteren Datums, welche in derselben Absicht
angestellt wurden, sind auch von Dr. Hudson angeführt
worden.

Im Zusammenhang mit den hier behandelten Phänomen
bleibt es für mich eines der größten Rätsel, daß es
überhaupt jemand geben kann, der, obschon mit ihnen
vertraut, dennoch fortfährt, sie in Ausdrücken der Gehirnphysiologie
zu erklären oder sie auf die schon bekannten
.Naturkräfte zurückzuführen. Der wissenschaftliche Materialist
rechnet entweder garnicht mit der Möglichkeit der
Existenz einer übersinnlichen oder geistigen Welt oder
ignoriert sie; deshalb kommt aber auch für ihn die Frage
der menschlichen Fortexistenz nach dem körperlichen Tode
nicht in Betracht. Aber selbst von einem strengwissenschaftlichen
oder logischen Standpunkt ist es vollkommen
vernunftgemäß eine Hypothese anzunehmen, und zu versuchen
, ob sie gewisse Tatsachen besser zu erkläuen imstande
ist als andere Hypothesen.

Ich habe bereits dargetan, daß sich zu einer befriedigenden
Erklärung der hier in Betracht kommendeu
supernormalen Fähigkeiten jede physische Evolutionstheorie
als gänzlich unbrauchbar erweist, und daß die der psychischen
Forschung bekannten, Tatsachen nach der Hypothese
von der Existenz einer geistigen Welt zu konvergieren
scheinen, unter welcher man sich vielleicht ein die
physische Natur völlig durchdringendes Weltsystem höherer
Art, das, um uns offenbar zu werden, eine Erweiterung
und Verfeinerung unserer gewöhnlichen Sinne erheischen
würde, zu denken hätte.

Es ist deshalb von Wichtigkeit, sich zu überzeugen,
ob die Aussagen von Ekstatikern und Clairvoyanten geeignet
sind, in die dunkle Sache der sogenannten Halluzinationsphänomene
etwas Licht zu bringen. Wenn wir
einmal die Möglichkeit der Existenz einer geistigen Welt


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