Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 79
(PDF, 204 MB)
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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichts-Halluziuation. 79

Was schließen die Heilkiäfte, wie sie sich bekanntlich
in der Wirkung der Suggestion auf den Körper äußern, Anderes
in sich, als eine Tendenz, sich nach einer Idee auf eine in einem
sehr konkreten Sinne objektive Weise zu materialisieren!
Zur Erläuterung desselben Gegenstandes kann jene Reihe
von wohlbeglaubigten Fällen dienen, womit sich E. Zin-
garopoli in der Oktober - Dezember - Nummer der englischen
Annalen vom Jahre 1909 befaßt und worin von Phantomen
berichtet wird, welche materielle Spuren von Hitze
und Verbrennung hinterließen. Alle diese Fälle betreffen
Kundgebungen von entkörperten Wesen, welche, wie uns
die vorhandenen Gründe anzunehmen zwingen, vor ihrem
Tode von der Furcht eines ihnen bevorstehenden Fegefeuers
besessen waren, welche Idee sich in ihrer Umgebung gestaltet
und verstofflicht zu haben schien, bis sie sich von
ihrer Herrschaft zu befreien vermochten.

Und wäre es nicht denkbar, daß, wenn entkörperte
menschliche Wesen elairvoyanten Sehern, in der Absicht
ihre Erkennung zu erleichtern, in ihrer irdischen Kleidung
erscheinen, es gleichfalls vermöge der schöpferischen Kraft
des Gedankens geschieht? Viele, durch Medien vermittelte
angebliche Geistermitteilungen inbetreff der physischen
Welt und ihrer Gesetze sind, wie ja dies auch bei vielen
derartigen von Lebendifen aufgestellten Behauptungen der
Fall zu sein pflegt, offenbarer Nonsens; wenn man aber
berücksichtigt, daß das durch unsere beschränkten Sinne
uns vermittelte Universum wahrscheinlich nur ein winziges
Bruchstück des gesamten Weltenalls vorstellt, dann sollte
man sich auch durch eine in solchen Kommunikationen
inbezug auf die physische Natur sich verratende grobe
Unwissenheit nicht zu dem Schlüsse verleiten lassen, daß
auch alle übrigen auf diesem Wege erhaltenen Mitteilungen
falsch sein müssen.

Da wir uns überzeugt haben, daß die Krystallvisionen
sowie hypnotische und posthypnotische Suggestionen dem
Experimente in einer hervorragenden Weise zugänglich
sind, so schließen wir unsere Abhandlungen mit dem
Wunsche, daß es eifrigen psychischen Forschem mit Hilfe
geeigneter Versuchspersonen gelingen möge, die hochwichtige
Frage, ob den sogenannten Halluzinationen irgendwelche
Objektivität zukommt oder nicht, einer Entscheidung
zuzuführen. H. Dennis Tavlor.


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