Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 81
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Borniaim: Noch einmal Emanuel Swedenborg's Geisterverkehr. 81

gängige Anschauungsweise, welche du Prel schon in seiner
.Philosophie der Mystik* (1884; 2. Aufl., Leipzig 1910)
zum richtigen Verständnis des Somnambulismus vorträgt,
Kiesewetter bei seinen späteren Urteilen in der „Sphinx*
von 1886 und in der „Geschichte des Okkultismus41 (1891)
fraglos, bekannt war. Der Aufsatz „Kant und Swedenborg
" ist eben nur eine Anwendung einer allgemeinen
Ansicht du PrePs auf Swedenborg's Geisterschauen, und diese
Ansicht, die den Somnambulismus als Schlüssel des gesamten
Okkultismus verwertet, war sowohl diejenige, von welcher
im angeführten Werke von 1884 der Ausgang genommen
wird, als auch die, welche der sich selbst getreue Denker
noch zuletzt m seiner Schrift „Tod, Jenseits, Leben
im Jenseits* (1899; 3. Aufl. 1910) als Grundlage auch
für die VorsteUungsmöglichkeiten unseres Jenseits festhielt.
Die dramatische Spaltung des Ich, mittels deren die Somnambulen
in ihrem Traumleben über die verschiebbare
psychophysische Bewußtseinsschwelle ihres normalen Wissens
und Könnens die darunter ruhenden Schätze ihres trans-
szendentalen Selbst und Grundwesens emporheben, dient
du Prel dabei zum Verständnisse so vieler „Führer* und
Engel, von denen jene die Aufschlüsse über das ihrem
Tagesbewußtsein Verborgene zu erhalten glauben. So sagt
er: „— wir werden daher alle Führer und Schutzgeister
der Somnambulen entweder ganz zu subjektiven Gebilden
herabsetzen, so lange sie nämlich keine anderen Merkmale
zeigen als unsere Traumfiguren, oder sie doch nur aus der
dramatischen Spaltung des wirklichen Menschen, aus einer
Doppelnatur erklären, wenn sie nämlich Merkmale verraten,
welche bei solchen Traumfiguren niemals anzutreffen sind."
(2. Aufl., S. 120). Und dann: „Die dramatische Spaltung
des Ich macht also einen dicken Strich durch die Hälfte
aller Geistergeschichten, indem sie dieselben aus unserer
Fähigkeit erklärt, subjektive Zustände nach außen zu projizieren
und zu personifizieren. Wenn ferner die Spaltung
des Ich, das heißt das Zerfallen eines Subjektes in zwei Personen
, nicht bloß im Traum gegeben wäre, sondern die metaphysische
Formel zur Erklärung des Menschen wäre [indem
nämlich das irdische Subjekt und das es einschließende
transszendentale Subjekt sich in solcher Weise spalten], dann
wäre auch durch einen großen Teil der noch übrig bleibenden
Geistergeschichten ein dicker Strich gemacht, von welchem
aber ein Geist ganz unberührt bliebe, nämlich
unser eigener, welcher sogar erst recht bewiesen wird
durch alle Fähigkeiten, welche aus unserem Erdgesichte
nicht abgeleitet werden können und in dramatischer Spaltung

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