Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 84
(PDF, 204 MB)
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84 Ps) einsehe Studien. XXXIX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 191?.^

wir von Beweisen im eigentlichen Sinne — und
solche gelten einzig für die Wissenschaft — hier nicht
immer wieder reden.

Was von unserer Vernunft nie gefaßt werden kann,
wie dürfen wir uns einbilden, es sinnlich mit Händen fassen
zu können? Seien wir doch glücklich, daß wir, anstatt
mit der materialistischen Armut zu wetteifern, die rasch
fertig mit sinnlichen Beobachtungen ihre erdbeschränkte
Weltansicht zum Kanon macht, ihr die Löcher in ihrem
Kittel zeigen, welche unsre durch die okkultistischen Feststellungen
reich erweiterte Erfahrung hineinreißt. Und verderben
wir uns nicht den Ausblick ins Ewige und Göttliche,
für den wir, um ihn ohne Ende ahnungsvoll zu vertiefen
und zu erweitern, des geheimsten Innenlebens im Seelengrunde
und unserer ernstesten Denkkräfte bedürfen, mit
dem schnellfertigen und leicht täuschenden Abschlüsse bloßer
Sinnlichkeit, die, was sie an echter Ueberzeugungskraft
besitzt, nur denen darleiht, die dafür schon das empfängliche
Organ haben.

Wenn jedoch die zu Gunsten des Spiritismus zeugenden
Erfahrungen keinen Gegenhalt hätten in den anderen Erfahrungen
, die am lebenden Menschen beobachtet
werden, und nicht an ihm schon Kräfte mit Sicherheit nachweisbar
sein würden, welche die gemeinen Fähigkeiten
unseres Wachbewußtseins überragen, dann würde der spiritistischen
Hypothese ihre allerbeste Stütze fehlen. Nur indem
wir feststellen, daß schon hier etwas in uns wirkt, was
in keiner Weise durch das leibliche Sinnenleben erklärbar
ist, gewinnen wir einen mächtigen Halt für die Annahme,
daß solche Kräfte den Tod überdauern, und daß scheinbar
spiritistische Fälle, welche für diese Fortdauer zeugen, mituuter
wahrhaft spiritistische sind. Darum eben hat sich du Prel
ein sehr großes Verdienst erworben, indem er als Okkultist
vom Somnambulismus ausging und ihn als Schlüssel bis
zuletzt in Händen hielt, um damit vom IJebersinnlichen
auch das Jenseits, was erschließbar ist, zu erschließen.

Der strenge Beweis freilich — wir müssen auch dies
eingestehen — dafür, daß die supranormalen Geschehnisse,
welche wir an Lebenden gewahren, wirklich von ihnen
ausgehen und nicht etwa von unsichtbaren Geisteswesen,
seien es Verstorbene oder solche von ganz unbekannter Art,
bewirkt werden, ist ebenfalls hier, wie der Ursprung alles
Ubersinnlichen, unerbringbar. Was wir unbedingt wissen,
ist allein die Tatsächlichkeit des supranormalen
Geschehens und sein intelligenter Willensnr-
sprung. Da wir indes unmittelbar und unbezweifelbar


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