Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 93
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Meißner: Das logische Bedürfnis in höh. Synthese zu vereinigen. 93

machen will, das man selbst mit dem Unbewußten im
Weltall, um aus ihm sein Wissen und seine Kräfte herzuleiten
, in eine mehr als unmotivierte wunderbare Verbindung
bringen will, wie es der verstorbene Groß - Lichterfelder
Philosoph Ed. v. Hartmann und nach ihm andere Gelehrte
getan haben, bloß um nicht zugeben zu müssen, daß der
Mensch doch nichts ist als ein von bewußten Kräften bearbeitetes
Stoffkonglomerat, dann muß man wahrlich zum
Absurden und zum Lächerlichen kommen. —

Der vor einiger Zeit verstorbene deutsche Philosoph
Dr. Karl du Prel in München hat in seinen kleinen, man
kann sagen geradezu klassisch geschriebenen Büchern „Das
Rätsel des Menschen" und „Der Spiritismus", aber auch in
anderen Werken wie in: „Die Magie als Naturwissenschaft44
wohl allen, die sich überhaupt überzeugen lassen wollen,
den vollkommen logisch begründeten Nachweis geliefert,
daß in der Tat nur der für gewöhnlich während seines
Lebens okkult bleibende Teil des menschlichen Wesens,
nämlich des Menschen Seele und sein Geist, als der das
menschliche Wollen und Vollbringen bestimmende Faktor
in Betracht kommen kann, während der menschliche Körper
nur die Maschine ist, welche die Weisungen des Geistes und
der Seele oder des Herzens wie am Schnürchen auszuführen
hat, daß Geist und Seele also dem Körper übergeordnet
sind und daß das Gehirn nur wie ein Instrument, ein Klavier
zu betrachten ist, auf dem der Geist und die Seele als der
Spieler und Künstler, als „Spiritus rector", die einzelnen Tasten
anschlägt und Töne hervorzaubert, die, wenn alles norrial
funktioniert, eine volle Harmonie erzeugen müssen. Aber
die Seele liege nicht und könne nicht im Tagesbewußtsein des
Menschen liegen, und daher habe der Mensch, selbst der
Kulturmensch und scharfe wissenschaftliche Beobachter, sie
sowie den Geist tiimmermehr bisher als ganz selbständige,
vom Körper unabhängige Bestandteile, besser gesagt Wesensteile
des Menschen entdecken können, sondern habe sie
immer nur für Produkte, Erzeugnisse des hochausgebildeten
materiellen Gehirns gehalten. Da die Seele des Menschen
im Unbewußten liege, so könne sie ihr Dasein auch erst in
kritischen Momenten des Lebens, dann wenn das volle Tagesbewußtsein
irgendwie getrübt ist, sei es durch schwere
körperliche Leiden, durch deprimierende Gemütszustände,
in tiefer Ohnmacht oder durch vollständige Abziehung des
Menschen von der Außenwelt in der Ekstase und beim
stillen, weltvergessenden Gebete dem Menschen offenbaren.
Aber daß sie, die Seele und der Geist, kein Produkt des
Körpers wären, vielmehr das Primäre, das dem menschlichen


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