Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 121
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

121

etwas zu zeigen, was ich noch nie gesehen hätte. Viel Lust
dazu hatte ich offengestanden nicht, da mein Kopf augenblicklich
mit sehr materiellen Angelegenheiten beschäftigt
wrar; doch ich blieb und fragte ihn nur — er sprach fließend
deutsch —, wie er denn hier in Millens Geschäft gekommen
sei. Seine Antwort wrar, daß Mr. Carrington ihn auf
Mr. Miller aufmerksam gemacht hätte und er deshalb auf
einem Spaziergang Miller aufgesucht habe. (Wahrscheinlich
hatte Miller, da ich ihn zufälligerweise auch aufsuchte, von
mir gesprochen und dabei bemerkt, daß ich zuweilen über
psychische Phänomene in verschiedene Journale schreibe).
Der Herr Professor ersuchte mich sodann, auf ein Kuvert,
da* ich bei mir hatte und das den Namen einer Geschäftsfirma
trug, 6 Fragen aufzuschreiben, dasselbe in 6 Teile
zu teilen, jeden Teil zusammenzurollen und in meine Tasche
zu stecken. Er selbst entfernte sich hierauf vielleicht 10 Fuß
weit und drehte mir den Rücken zu, sodaß ein Lesen meiner
Fragen seinerseits absolut ausgeschlossen war. Ich rollte
diese 6 Zettelchen zusammen und steckte solche in meine
Tasche; dann nahm ich ein beliebiges heraus in meine geschlossene
Hand, sodaß ich selbst nicht wußte, was gerade
auf diesem stand. Der Professor berührte nicht eines
und sagte mir ohne Zögern, was auf jedem Zettelchen stand,
wa< jedesmal richtig war, wie ich es nach Aufwickeln eines
jeden einzelnen herausfand. Ich hatte Ähnliches schon bei
Pierre Keeler fs. „Psych. Stud.% 1907, S. 140), erlebt,
aber unter anderen Bedingungen. Fraglos konnte der Professor
unmöglich wissen, was ich geschrieben hatte, und
auch ich selbst wußte absolut nicht, welches Zettelchen ich
gerade in der Hand hatte. Er lud mich hierauf für den
27. Dezember in seine Wohnung ein, wo er mir noch ganz
andere Phänomene zeigen wolle, wobei er bemerkte, ich hätte
nicht nötig, ihm etwas zu bezahlen. Am 26. Dezember war
schauderhaftes Wetter. Ich saß im Regen und Nebel zu
Hau^e auf dem Lande — °,1 Stunde entfernt von New York —
und langweilte mich schrecklich. „Pour passer le temps*
durchstöberte ich meine Bibliothek nach alten Jahrgängen
der „Psychischen Studien" und war nicht wenig überrascht,
in diesen (Jahrgang 1907, S. 563) einen Artikel über diesen
Professor zu finden mit der Uberschrift „Ein Hellseher,
von Prof. Dr. Max Dessoir**), in welchem Dessoir, auch
unter Bezugnahme auf Prof. Hyslop, eben diesen Bert Reese

*) Obgleich ich seit 22 Jahren Leser und Mitarbeiter der
„P»yeh. Stud." bin, war dieser Artikel meinem Gedächtnis vollkommen
entfallen. W. R.


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