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148 Psychische Studien. XXXIX. Jahnr. 3. Heft. (Mär/ 1912.)
aufgestellt hatten und offenbar mit seinem Andenken
einen gewissen Kultus trieben. Linda Gazerra konnte bei
ihren wiederholten Besuchen in der Villa, wie sie mir
mitteilte, ihre Überraschung über die große Zahl dieser
Porträts nicht unterdrücken.
Der wiedergegebene Kinderkopf (Abb. Nr. 8) ist
nur ein Teil der am 2ö. Januar 1909 entstandenen
Aufnahme und soll nur als Beispiel dafür dienen, daß
Abbildung Nr. 8.
es sich hier wie bei den meisten anderen reproduzierten
Gesichtern gar nicht um plastische reliefartige Formen
handeln kann, sondern um gemalte oder gezeichnete» mittelmäßige
Kunstprodukte, wie man sie auf Ansichtspostkarten
usw. findet. Die vorstehende Wiedergabe ist typisch für
diese konventionelle Art der Kunst. Man betiachte die
großen schwarzen Augen in dem sonst ausdruckslosen
Kopf gegenüber der winzigen Nase!
Das in Abb. Nr. 9 wiedergegebene Resultat mediumisti-
schen Schaffens, ein Produkt derselben süßlichen Kunstgattung
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