Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 163
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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von Sehrenok-Notzing-: Die Phänomene des Mediums Gazerra. 163

mögen, welche die größte Ähnlichkeit mit Dingen aus der
uns bekannten Welt besitzen. Die unbekannte, vielleicht
psychisch bedingte Kraft bedient sich, sobald sie sich für
unsere Sinne realisiert oder materialisiert, einer uns bekannten
Bildersprache, um überhaupt für uns verständlich
zu sein.

Wer Gelegenheit gehabt hat, zu beobachten, mit
welcher, gegenüber den Gesetzen der Physik und Biologie
unerhörten Leichtigkeit materialisierte Stoffe und Gebilde
bei einigermaßen starker mediumistischer Befähigung, Zustand
, Form und Charakter ändern, sich umwandeln, um
dann in dem Bruchteil einer Sekunde zu verschwinden,
d. h. für uns optisch nicht mehr wahrnehmbar zu bleiben,
— der wird sicherlich nicht erstaunt sein, in der photographischen
Wiedergabe ektoplastischer Produkte neben
wirklich überraschenden und scheinbar neuartigen Erzeugnissen
auch zahlreiche Anklänge an Bekanntes vorzu-
finden. 8

Das verdächtige Aussehen des Inhalts einer mediu-
mistischen Photographie ist also noch durchaus kein genügender
Beweis für ihre Hervorbringung durch schwindelhafte
Manöver, wie überhaupt die ganze Anwendung der
photographischen Kunst nur eine Bedeutung besitzen kann
in Verbindung mit einem genauen Protokoll der Versuchsbedingungen
.

Wenn das Spiel eines uns unbekannten Naturgesetzes
darin bestünde, uns optische Bilder einmal flächenhaft, das
andere Mal plastisch, einmal roh, das andere Mal mit feiner
Ausgestaltung aller Details, einmal mit allen Anzeichen des
Lebens, das andere Mal ohne dieselben vorzuführen, so
müßten wir uns auch mit dieser Tatsache abfinden, so befremdlich
sie uns im einzelnen Falle erscheinen könnte. —
So lange die wirkenden Kräfte uns wie heute völlig unbekannt
sind, haben wir nicht das Recht, irgend ein
Phänomen deswegen abzulehnen, weil z. B. sein flächen-
haftes Aussehen nicht mit den Voraussetzungen unserer
Vorstellung, also mit unseren vorgefaßten Meinungen übereinstimmt
.

Dieser Punkt allein könnte einen hinreichenden Indizienbeweis
für die betrügerische Herstellung von Imoda's
Photographien also nicht bieten,

Aber auch noch eine Reihe anderer Punkte muß man
zugunsten der Echtheit von Linda's Mediumität anerkennen.
Imoda und seine Zirkelteilnehmer sind ebenso wie Charles
Eichet und Möns, de Fontenay ernste und gewissenhafte
Gelehrte, die in voller Uberzeugungstreue und so gut, wie


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