Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 165
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0169
\on Hchreiick-Notzing: Die PhäBomene des Mediums Gazerra. lf>5

Metapsychische Betrügereien sind, so absurd das er-
^•heinen mag, nach den Erfahrungen des Verfassers gar
nicht so selten. Bei Eusapia und anderen Medien ist es
einwandfrei nachgewiesen, daß materialisierte Finger oder
eine materialisierte Hand die Kontrolle ausübten, beziehungsweise
dazu verwendet wurden, während die dadurch
freigewordene Hand des Mediums da^ Phänomen selbst
produzierte. Verfasser dieses konnte einen derartigen Fall
bei einem Privatmedium photographisch fixieren. Erst genaue
Beobachtung zeigte, daß im Falle des Verfassers die
kontrollierte sichtbare linke Hand des Mediums ganz Mach
und wie aus Papier geschnitten erschien. Sie sollte also
das Vorhandensein der linken Hand auf dem Knie der
betreffenden Versuchsperson vortäuschen. Die fast bei
sämtlichen Materialisationsmedien vorkommende „Trans-
figuration" (das Medium wird in materialisierte Stoffe gehüllt
) ist dafür auch ein typischer Beweis.

Ohne Annahme einer supranormalen Kraft sind also
auch solche teilweise echten Leistungen des Mediumismus
nicht zu erklären.

De Fontenay's Hauptargument gegen den Betrug, namentlich
während der Pariser Sitzungen, in denen er
selbst die linke Seite Lindaus kontrollierte, sowie die photographische
Technik de^ Sitzungen selbständig besorgte, besteht
in der Behauptung der Unmöglichkeit eines Betruges
wegen der Sicherheit der Kontrollbedingungen.

Könnte nun aber de Fontenay, dessen Rechte bei dieser
Kontrolle teilweise unter der Linken des Mediums ruhte,
wie ich im vorigen Kapitel nachwies, der auch in seinem
Bericht nichts von der Überwachung des linken Beines erwähnte
, sieh nicht geirrt haben?

Damit wäre der Widerspruch, den dieser Forseher
selbst lebhaft enjpfindet, gelöst!

De Fontenay schließt seine sehr bemerkenswerten Ausführungen
mit den Worten: „Sehen allein genügt nicht!
Photographieren allein genügt auch nicht! Man muß dahin
kommen, zu sehen und gleichzeitig das Gesehene zu photo-
graphieren!"

Die Hypothese der vorher zum Betrugszweck präparierten
Negative (doppelte Belichtung) scheidet sowohl bei
Tmoda, wie bei de Fontenay völlig aus und wäre auch leicht
durch Prüfung der Platten festzustellen. Man benützte
stets mehrere sich gegenseitig kontrollierende Apparate.
Die Platt'en wurden unmittelbar vor der Sitzung von den
Berichterstattern selbst eingelegt. Außerdem erblickten

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