Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 170
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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170 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1912.)

Die der Natur widersprechenden Stilisierungen der
Kinderköpfe, die falschen Verkürzungen in den gezeichneten
und gemalten Originalen, die Fehler der photographischen
Technik bei den Aufnahmen nach dem Leben, sowie die
Retouche (an den Augen), das Fehlen jedweder feineren
Modellierung, der Halbschatten und Glanzlichter, die
auf den Bildern bereits vorhandenen, der Richtung des
einfallenden Blitzlichtes widersprechenden Schatten, die
Härte der Zeichnung in der Linienführung der Gesichter

— beweisen in Verbindung mit den Ergebnissen der
Stereoskopie objektiv, daß wir hier ausschließlich Kunstprodukte
in Form lithographischer und photographischer
Reproduktionen vor uns haben. Nirgends ist wirkliche
Reliefbildung nachzuweisen, was durch Messung und mathematische
Berechnung bei den stereoskopischen Bildern
geschehen könnte. Während bei den Materialisationsprodukten
anderer Medien gerade das Unfertige in den ekto-
plastischen Darstellungen als Beweismoment für die Echtheit
angeführt wird, zeigt kein einziges dieser Erzeugnisse
mediumistischer Arbeit Spuren, die auf einen supranormalen
mediumistischen Prozeß der Entstehung hinweisen würden.
Auch Kunstfälschungen sind nicht selten an ihrer zu übertriebenen
Vollendung aller Details zu erkennen.

Wie de Fontenay schon ganz richtig bemerkt, vom
Standpunkte der photographischen Technik — also objektiv

— haben wir hier keine Nova vor uns, sondern ausschließlich
mehr oder minder gute Reproduktionen von
Bildern und photographischen Porträtaufnahmen. Dazu
kommt, daß diese Klasse der mediumistischen Leistungen
durchweg nach demselben Schema für die Blitzlichtauf-
nahme präpariert ist. Uberall derselbe kindliche (echt
italienische) Zug zur Ausschmückung der Bilder mit
Schleifen, Schleiern und Mousselinstoffen. Überall derselbe
Charakter der Einrahmung, auch bei dem fiichet'scken
Männerporträt, das schwarz gerahmt ist, während bei den
übrigen graue und transparente Schleier verwendet
wurden.

Sind wir nun genötigt, mit Imoda anzunehmen, daß
die mediumistische Kraft imstande ist, derartige Schöpfungen
auf eine uns unbekannte, geheimnisvolle Weise
zu vollziehen, um schließlich Produkte zu Tage zu fördern,
die den bekannten Erzeugnissen der Photographie und
Lithographie so ähnlich sehen wie ein Ei dem andern und
dazu noch alle Schwächen und Fehler dieser Kunstverfahren
an sich tragen? Man wäre gezwungen, in die
Erörterung dieser Frage einzutreten, wenn diese merk-


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