Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 171
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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von Schrenck-Notzing: Die Phänomene des Mediums (iazerra. 171

würdigen Ergebnisse unter zwingenden Versuchsbedingungen
zustande gekommen wären!

Leider aber ist das Gegenteil der Fall!

Linda Gazerra hat jedwede ernsthafte und genaue
Untersuchung ihres Körpers und ihrer Kleidung vor und
nach den Sitzungen abgelehnt. Sie hat niemals erlaubt,
die Frisur zu berühren. Wir erfuhren in keiner Sitzung
Genaueres über die Zusammensetzung ihrer Kleidung. Die
Zeugnisse der bei der Toilette anwesenden Damen, die
lediglich dem Wechsel des Oberkleides mit einer leichten
Robe und dem Ablegen des Korsetts beiwohnten, genügen
duichaus nicht, um in einer so wichtigen Frage ausschlaggebend
sein zu können. Und es ist gar nicht einzusehen,
warum eine sorgfältige Durchsicht der Kleidung vor und
nach den Sitzungen die Phänomene aufhalten sollte! Die
Wissenschaft kann diese viel zu weitgehende Rücksichtnahme
auf die weibliche Eitelkeit [bezw. Scham-
haftigkeit] nicht als berechtigten Faktor der Untersuchung
anerkennen, umsoweniger, als gerade diese
Schwäche und Nachgiebigkeit gegen die zudem noch bezahlte
Versuchsperson die Möglichkeit offen läßt,
daß sie die nötigen Bilder und sonstiges Zubehör
unter den Kleidern verborgen in die
Sitzungen mitgebracht haben könnte. Sicherlich
hat Richet Recht, wenn er auf die große Schwierigkeit
hinweist, lebensgroße Büsten auf Papier ins Kabinet (aufgerollt
?) einzuschmuggeln in einer Weise, daß die Bilder
keine Risse und Falten zeigen! Sicherlich war die ihr in
der Dunkelheit zur Verfügung stehende Zeit eine kurze!
Aber alle diese Gegenargumente sind nicht stark genug,
um den erhobenen Einwand der Möglichkeit eines
Betruges zu widerlegen. Geschickte Taschenspieler bringen
noch viel erstaunlichere Kunststücke fertig. Und in einer
Frage von unabsehbarer Tragweite wie sie das mediu-
mistische Problem der Materialisation darstellt, sind alle
Einwände berechtigt, und alle erdenklichen Versuchsmaßregeln
notwendig, um jede andere Entstehungsmöglichkeit
als diejenige durch die mediumistische
Kraft auszuschließen. [Sehr richtig! — Red.]

Nun kommt aber zu diesen schwerwiegenden Bedenken
noch die Tatsache, daß Linda Gazerra wiederholt beim
Schwindel auf frischer Tat ertappt wurde, nicht nur von
< 1harpentier und vom Verfasser, sondern von I m o d a
selbst, der erst l!/4 Jahr nach Beginn der Versuche entdeckte
, daß sie durch den bekannten Trick in der Dunkelheit
den linken Arm befreite!


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