Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 192
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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192 Psychische Studien. XXXIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1912.)

Fabrik auf ihre jetzige Höhe brachte, und dem sie ihr
Ansehen zu verdanken hat. Mechwart ist auch der Erfinder
des nach ihm benannten Eisenbahnachsenlagers. Die
Hauptfigur des Monuments bildet die in zweifacher Lebensgröße
ausgeführte Bruststatue Mechwart's, vor welcher
Arbeiter, Werkführer und Ingenieure ihre Huldigung darbringen
. Prof. A. Strobl ersuchte nun den pensionierten
Oberingenieur Max Schöller, er möge ihm zu der Figur des
Werkmeisters Modell sitzen. Der alte Herr erhörte gern
des Künstlers Wunsch und erschien täglich auf eine Stunde
in seinem Atelier. Scholiens charakteristischer, schöner
Kopf ging beinahe seiner Vollendung entgegen, als das
Modell zum Meister sprach: „Herr Professor, ich werde
Ihnen heute anstatt einer vier Stunden sitzen, aber vollenden
Sie heute den Kopf; denn ich komme nicht mehr
her." Strobl sah verwundert auf und fragte den Ingenieur,
ob er sich denn bei ihm langweile oder ob ihm der Weg
zu ihm zu beschwerlich falle. „Keines von beiden hält
mich vom Kommen ab. Ich habe nur die dumpfe Ahnung,
daß ich nicht mehr kommen werde, und eine innere Stimme
ruft mir fortwährend befehlend zu: „Beende alles, was du
noch auf dieser Welt zu beenden hast!" Der Meister bemühte
sich, sein Modell zu beruhigen, aber Schöller fuhr
in entschlossenem Tone fort: „Oh, ich benötige keinen
Trost, ich bin vollkommen ruhig und sehe der großen
Ruhe mit Ergebung entgegen. Bitte, beendigen Sie heute
nur das Formen." Nach drei Stunden vollendete der Professor
den Kopf. Schöller stand auf, drückte ihm fest die
Hand und entfernte sich. Schon des anderen Tages bekam
Prof. Strobl die Nachricht seines Todes. Er schlummerte
schön und ruhig hinüber, nachdem er alle seine Angelegenheiten
geordnet hatte. — Eine gleichfalls dort berichtete
Todesvorausverkündigung durch einen Traum beruht auf
einem angeblich glaubwürdigen Bericht einer Zeugin des
Tatbestandes. Im Trier'schen (Universitäts) - Entbindungsinstitut
in Leipzig erschien kürzlich eine arme alte Frau
aus Berlin, um sich nach dem Befinden ihrer Tochter zu
erkundigen, die in der Anstalt krank darniederliege. Ehe
noch der Oberarzt und die Oberhebamme, die ersichtlich
verlegen waren, Auskunft erteilt hatten, erzählte die alte
Frau: Sie habe daheim gar nicht geglaubt oder geahnt,
daß ihre Tochter krank sei oder sein könne. Diese habe
auch nichts davon geschrieben, und sie habe nur die
Leipziger Wohnungsadresse ihrer Tochter besessen. Da
habe sie, die Mutter, in Berlin folgenden seltsamen Traum
gehabt: Ihr drei Jahre vorher verstorbener Mann sei ihr


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