Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 207
(PDF, 204 MB)
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Bormann: Noch einmal Emaimcl Swedenborg'» Geisterverkehr. 207

etliche Beispiele für den Gebrauch dieses Begriffes bei Kant
aus der „Kritik der reinen Vernunft* anführt, zu denen
ich hier unten noch einige andere hinzufüge *) Allerdings
ist festzuhalten, daß Kant zwar unter dem „transszendentalen
Subjekt* stets das wahrhaftige uns unbekannte Grundwesen
des empirischen Ich versteht, daß er aber, solange er an der
bloßen Spekulation des Verstandes Kritik übt, einprägt,
daß uns, wie alles Uebrige am transszendentalen Subjekt,
so auch seine Fortdauer nach dem Tode ungewiß bleibe.
Erst da, wo er es mit den Imponderablilien der Ethik zu
tun hat und den in der „Kr. d. R. Vn." durch eine nachgewiesene
Lücke unseres Denkens bereits vorbereiteten
Beweis der transzendentalen Freiheit durch das autonome
transzendentale Sittengesetz liefert, spricht er davon
, daß „wir gleichzeitig zweien Welten angehören
* und von Unsterblichkeit („Kr. d. Pr. V.*),
wie er denn in seinen trotz der Schätzung von Max
Heinze von der herrschenden Philosophie beiseite geschobenen
„Vorlesungen über Psychologie**'") und
mit seinen tiefernsten Spekulationen in den „Träumen
eines Geistersehers* stets wieder das Nämliche sagt.

Mit Genugtuung aber darf ich du PrePs Sätze, welche
die Isolation unseres Ich bekämpfen, deshalb anziehen, weil
ich in einer Keihe von Arbeiten, ohne mich dieser Worte
zu erinnern, unablässig mich gerade gegen die Meinung einer
sedchen Isolation richtete, die in Aksakow's grundlegendem
meisterhaften Werke „Animismus und Spiritismus*
eine zu scharfe Trennungslinie zwischen Lebenden und Toten
zog, welche dann auch in du PrePs Schriften meist innegehalten
wurde. Meht einmal die Lebenden der Erde sind von den
Lebenden, wie Telästhesie, Gedankenübertragung, Telepathie
genugsam verdeutlichen, durch ihre Körpergrenzen entschieden
getrennt. Darum ist es ein haltloser Einwurf, den
man oft von den Gegnern hört, was denn wir selber noch
seien, wenn fremde Geister auf uns einwirken würden. Ist
es denn nicht denkbar, daß gerade unsere eigensten vornehmsten
Kräfte erwachen könnten durch die Berührung
mit sympathischen machtvoll auf die nämlichen
Ziele gerichteten Geisteswesen, so daß wir unter ihrem Anhauche
diese unsere eigensten Gaben wachsen fühlten? Und
wo fremde Geisteswesen, wie bei Swedenborg etwa die Ver-

*) Kehrbach's Ausgabe der „Kr. d. K Vn.'\ S. 299, 303. Ich
stelle außerdem nochmals die von du Prel angezogenen Stellen her:
296, 402, 437, 699.

**) Vgl. darüber meine „Steuer zur Wahrheit zu Kant's Vorlesungen
über Metaphysik* in ,?Psych. Stud." 1908, Maiheft.


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