Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 208
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0212
208 Psychische Studien. XXXIX. Jahrjr. 4. Heft. (April 1912.)

storbenen, handelnd eingreifen würden, da wäre doch ihr
Tun umsonst, wenn nicht der eigene Drang des Sehers
und sein aufgetanes Auge ihn befähigten, ihrer Nähe und
ihrer Geheimnisse teilhaftig zu werden. Ich habe früher gelegentlich
auch auf einen Indifferenzpunkt hingewiesen,
in dem sich dann zu gleichen Teilen wirkend mitunter die
fremden und eigenen Kräfte begegnen mögen („ übersinnliche
Welt% XI, 1903, S. 136). In jedem Falle
ist dieser eigenste Anteil, den der grobe Vulgärspiritismus
meist gedankenlos ausschließt, indem er, wo
möglich, die größten Dichter nur zu mechanischen Schreibmedien
ihrer von einem Genius des Jenseits diktierten Werke
macht, von kostbarstem Werte. In unserer eigenen Psyche
haben wir den unermeßlich weiten Umkreis zu finden, in welchem
die Saatfelder für alles selbst aus höchsten Götterhöhen
zu Empfangende liegen und darum, um nun zum Schlüsse darauf
zurückzuwenden, auch das Verständnis unserer wahren
Bestimmung, unserer Ethik und des Unsterblichkeitsge-
darkens. Daß wir den nicht mit äußeren Hilfsmitteln beweisen
können, ist wahrlich kein Unglück. Ich wiederhole:
Das Unvergängliche im Staube sinnenfällig zu beweisen,
ist ein ebenso unmögliches wie armes Unterfangen. Aber
daß das Imponderabile dennoch sein schweres
Gewicht mit dem Werte eines Realen nach Kant in
unserem Gemüte bewahre, ohne daß wir von einem Steinhagel
mechanistischer und materialistischer Einwürfe fort
und fort überschüttet werden, und daß wir die Gründe der
Gegner mit stärkeren Gegengründen entwaffnen, dies Große
vollbringt uns der Okkultismus. Er darf uns nicht vom
Denken befreien wollen mit fertigen Beweisen, sondern er
soll uns gerade fest im Verlaß auf die eigensten Geisteskräfte
denken und immer wieder denken lehren
ohne Isolierung in irgendwelchem Sinne und mit freiestem
Umblicke über sein gesamtes Gebiet, so daß wir nicht so
kurzsichtig, wie es gewöhnlich geschieht, seine besonderen
Erscheinungen vereinzelt für sich erklären und verstehen
wollen.

Entschieden zurückweisen muß ich die Meinung Hübbe-
Sehleiden's, daß du Prel in seinen Ansichten über Swedenborg
sich im geringsten der Anschauungsweise Ed. v. Hart-
manns näherte. Mit dessen Glauben an Untersinnlichkeit
und das Allunbewußte, der ebenso dem Gemüte wie der
Vernunft wie dem Verstände widerstrebt, und wTie ich einst
hier besprach, zuletzt in wildeste Phantastereien ausartet,
welche Hartmann's sonstige höchst dankenswerten Anregungen
übrigen^ keineswegs aufheben, hat die Lehre


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1912/0212