Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 212
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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212 Psychische Studien. XXXIX. Jahnr. 4. Heft. (Aprii 1912.)

die letztere Annahme, ist jene von der Psyehometrie, und
Dr. Richard Hodgsoii, dessen äußerst scharfsinnige
Deduktionen zugunsten der Geisterhypothese bekannt sind,
würde bei einer gehörigen Berücksichtigung derselben
sicherlich zu anderen Ergebnissen gelangt sein. Obschon
sich Dr. Hodgson über den Zustand der sich kundgebenden
Geister, behufs Rechtfertigung der Verworren- und
Zerfahrenheit ihrer Kommunikationen, in Vermutungen
verliert, entging seiner Aufmerksamkeit dabei doch der
monoideistisehe Zustand, wie wir ihn namentlich aus den
hypnotischen Experimenten als einen die volle Persönlichkeit
und den freien Gebrauch ihrer Fähigkeiten in hohem
Grade beeinträchtigenden Zustand kennen: ein Ubersehen,
dessen sich einmal auch der Autor vorhergehender Abhandlung
schuldig macht, wenn er das Erscheinen der
Phantome in der die betreffende Person charakterisierenden
Kleidung als das Resultat eines vorhergehenden bewußt
gefaßten, absichtsvollen Entschlusses auffaßt.

Wenn sich der Verfasser bezüglich der Fähigkeit der
Gedankenverkörperung auf Swedenborg beruft, der von
ihr als einer desinkarnierten Geistern eigentümlichen berichtet
, so ist dabei zu berücksichtigen, daß ihm die Tatsache
unbekannt gewesen zu sein scheint, daß diese supernormale
Fähigkeit vermöge Suggestion aucl schon beim
Menschen in Wirksamkeit treten und Subjektives als objektiv
erscheinen lassen kann, weshalb jener leicht von seinen
eigenen, in dramatischer Form sich betätigenden sublimi-
nalen Fähigkeiten mystifiziert worden sein kann.

Die Phänomene der Gedanken Verkörperung werden
vielleicht manchem jene philosophische Spekulation wieder
in Erinnerung rufen, wonach alle Wesen verkörperte Gedanken
Gottes wären, das heißt aus göttlicher Substanz
bestehende und folglich an ihren immanenten Qualitäten
und Kräften partizipierende, nach verschiedenen ihnen innewohnenden
Ideen entwickelungsfähige, gesonderte Gebilde.
Hieran dürfte sich wohl auch die Frage knüpfen, ob Me
ebenso flüchtiger Natur sind, wie unsere Gedanken. — Wa<-
aber unsere Gedanken anbetrifft, so bleiben <ie, wie uns
die neuere psychische Forschung belehrt, in der sublimi-
nalen Region unseres Wesens erhalten. Mag es wohl mit
den göttlichen Gedanken, die sich vermöge einer dem All
innewohnenden Schöpfungskraft in eine Unzahl lebender
Wesen verkörpern, eine gleiche Bewandnis haben? Mögen
sie, nachdem sie aus dieser äußeren Welt verschwinden, in
eine unserer subliminalen entsprechende, mehr innere
Region des Universums versinken, um dort ewig erhalten


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