Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 231
(PDF, 204 MB)
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Hänig: Wege und Ziele des Spiritismus.

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zulassen? Läßt sich also eine Doppelnatur des
Menschen nachweisen? Läßt sich ein Nachleben
nach dem irdischen Tode beweisen, sowie
ein Vorleben vor der Geburt, undwie wird das
orstere zu denken sein?

Es bedarf keiner weiteren Darlegung, daß derjenige,
der bei den metaphysischen Forschungen diesen Weg beschreitet
, viel sicherer geht als die anderen: statt bloßer
Hypothesen steht er auf dem Boden exakter Forschung; an
die Stelle solcher Versuche, auf die man „zwanzig Jahre
oder länger" warten muß, treten für ihn solche, die mit
verhältnismäßig geringen Schwierigkeiten verbunden sind.
Freilich sind diese auch hier nicht gering (z. B. bei der
Frage nach dem Phantom der Lebenden), aber es sind bereits
Versuche gemacht worden, diese zu vereinfachen; daß
auch hier große Aufgaben vorliegen, bedarf keiner Erwähnung
,

Es soll hier nicht im Einzelnen ausführlich dargelegt
werden, was in dieser Hinsicht bisher geleistet worden ist;
die Entscheidung darüber dürfte heute noch sehr schwierig
sein, einzelnes ist schon erwähnt worden. Abgesehen von
dem Gebiete der Strahiungserscheinungen kann man, glaube
ich, heute die Gedankenübertragung ebenso wie das räumliche
und zeitliche Fernsehen unbedenklich als Tatsache
ansehen; auch die Berichte von sog. Levitationen ohne
sichtbaren Urheber lassen sich m. E. kaum als Gesichtshalluzination
erklären. An der Spitze derjenigen Probleme,
die in dieser Hinsicht noch einer endgültigen Erklärung bedürfen
, die aber doch so sind, daß sie empirisch nachgewiesen
werden können, falls sich ihre Richtigkeit herausstellt
, steht ohne Zweifel die Frage nach dem Phantome
der Lebenden: stellt dieses, wenn diese Erscheinungen nicht
durch Selbsttäuschung zu erklären sind, nur das objektivierte
Bewußtsein des Menschen dar oder einen selbständigen
zweiten (bzw. mehrere) Körper im Menschen, ist es im
letzeren Falle wahrscheinlich, daß er (bzw. ein oder mehrere
dieser Körper) mit dem irdischen Körper bei dem Tode zu
Grunde geht oder ihn überlebt? wie wird, wenn das letzere
richtig ist, dieses Weiterleben zu denken sein?

Analog dazu erhebt sich eine zweite Reihe von Fragen,
die ev. geeignet sind, zur Klärung der eben erwähnten beizutragen
: Stellen die bei spiritistischen Sitzungen wahrgenommenen
Phantome, wenn sie nicht auf Selbsttäuschung
oder absichtlicher Täuschung beruhen, das objektivierte
Bewußtsein des Mediums oder der Zirkelteilnehmer dar oder
nicht? Tst im letzteren Falle Bewußtsein und Materie zu

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